Jean Christophe Amman: Weniger Sponsoren für kleinere Museen

21.07.2006
Nach Ansicht des Schweizer Kunsthistorikers Jean Christophe Amman könnten Großausstellungen eine Gefahr für kleine Museen sein. Aus Anlass der heutigen Eröffnung der Guggenheim-Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn sagte Amman: "Kleineren Museen fallen viele Sponsoren weg, die begierig in solche Großprojekte investieren."
Amman verglich die Museen mit europäischen Großstädten, als Beispiele nannte er London und Paris: "Die saugen alle Energie aus dem Lande ab." In Deutschland sei das hingegen anders: "Berlin wird auch mal eine Metropole werden, was es ja schon ist, aber München, Hamburg und andere Städte in der Bundesrepublik werden immer Paroli bieten."
Bezogen auf die Zukunft der kleineren Museen und ihr Verhältnis zu großen Ausstellungen forderte der frühere Leiter des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main eine breite Diskussion. "Da wird auch das föderale Prinzip gefordert, dass die Unternehmen, die an einem Ort sind, sich nicht für Großprojekte stark machen, sondern für die Museen am Ort und damit auch für die Menschen und die Jugend am Ort", sagte er.