Jazz

Groove-Meister mit Hang zum Understatement

Von Matthias Wegner · 26.03.2014
Takuya Kuroda ist ein angesagter Trompeter in der quirligen Jazzszene von New York. In den letzten Jahren hat er viel in der Band des Ausnahme-Sängers José James gespielt, der jetzt wiederum das neue Kuroda-Album "Rising Son" produziert hat - zugleich dessen Debüt beim Traditionslabel "Blue Note".
Der so typische Hard-Bop-Sound der 60er-Jahre von Blue Note ist auch bei Takuya Kuroda eine eindeutige Bezugsgröße, ansonsten merkt man dem Japaner und Wahl-New Yorker an, dass er natürlich aus einer ganz anderen Generation stammt, als Trompeten-Old-Cats wie Freddie Hubbard oder Lee Morgan.
Kuroda ist Jahrgang 1980 und steht auch sehr auf Soul und auf Hip-Hop. Genau, wie sein Produzent, Mentor und guter Freund – der Sänger José James. Back-Beats, dicke Basslinien, prägnante Melodien und ein warmer Sound kennzeichnen dementsprechend dieses sympathische Album und featuren nun endlich den Mann, der schon seit Jahren als Sideman wichtige Akzente setzt, aber bislang noch ein Geheimtipp war.
Ausbalanciert und poetisch
Ohne Frage: Kuroda hat das Zeug dazu, ein ganz Großer zu werden. Er hat einen super ausbalancierten, schönen Ton auf seinem Instrument, voller Poesie und Strahlkraft. Er muss gar nichts überaus Raffiniertes spielen, um einen damit zu packen. Und nicht zu vergessen: Takuya Kuroda hat hier eine grandiose Band an seiner Seite und mit dem Keyboarder Kris Bowers einen weiteren Musiker mit dabei, der kurz vor seinem ganz großen Durchbruch steht.

Takuya Kuroda: "Rising Son"
Label: Blue Note