Istanbuler Gericht erlässt Haftbefehl gegen Autor Deniz Yücel

Ein Istanbuler Gericht hat Haftbefehl gegen den Journalisten Deniz Yücel erlassen. Das teilte die Schriftstellervereinigung PEN Berlin mit, deren Co-Sprecher Yücel ist. Demnach wird ihm in einem neuen Verfahren „Verunglimpfung des türkischen Staates und der türkischen Nation“ sowie „Beleidigung des Staatspräsidenten“ vorgeworfen. Der Autorenverband sprach von einem Skandal. Sowohl das türkische Verfassungsgericht als auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hätten festgestellt, dass alle Texte, die Yücel zur Last gelegt wurden, von der Presse- und Meinungsfreiheit gedeckt seien. Yücel hatte als Auslandskorrespondent für die „Welt“ in der Türkei gearbeitet, bis er im Februar 2017 wegen seiner Artikel festgenommen wurde. Er saß dort ohne Anklage ein Jahr in Untersuchungshaft, bevor er freikam.