Israelische Regierung will Konflikte mit Muslimen um Tempelberg vermeiden

In Israel hat die Regierung Absprachen mit Vertretern der Muslime in Jerusalem bestätigt und damit einem Gerichtsurteil über Anrechte jüdischer Gläubiger auf dem Tempelberg widersprochen. Das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett kündigte Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil an, nach dem es Juden erlaubt sei, auf den Muslimen vorbehaltenen Bereichen auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem zu beten. "Am Status quo des Tempelbergs hat sich nichts geändert und es ist auch keine Änderung geplant", teilte Bennetts Büro mit. Am Streit über die Nutzung des Tempelbergs, der für Muslime und Juden eine heilige Stätte ist, haben sich in der Vergangenheit immer wieder palästinensisch-israelische Konflikte entzündet. Israel erlaubt Juden den Besuch des Tempelbergs nur, wenn sie dabei auf religiöse Riten verzichten. Das Jerusalemer Gericht hat jedoch ein polizeiliches Betretungsverbot des Al-Aksa-Gelände gegen drei Jugendliche aufgehoben. Die drei Minderjährigen hatten sich während einer Besichtigungstour niedergeworfen und ein Gebet intoniert. Die Polizei hatte die Maßnahmen gegen die Jugendlichen mit einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit begründet. Dies bestritt der Richter in seinem Urteil.