Israelische Altertumsbehörde will keine Kulturstätten im Westjordanland verwalten

Die Verwaltung archäologischer Stätten im palästinensischen Westjordanland steht schon lange in der Kritik. Jetzt lehnte die israelische Altertumsbehörde einen Gesetzentwurf ab, nach dem sie die Verantwortung übernehmen soll. Das berichtete die Webseite Artnews. Die Altertumsbehörde befürchte demnach, dass sie ihre internationalen akademischen Beziehungen gefährdet, wenn sie dem Entwurf zustimme. Zur Zeit ist eine von Israel geführte Verwaltung für die archäologische Stätten im Westjordanland zuständig, die von der Armee geleitet wird. Die Verwaltung ist schon seit Jahrzehnten umstritten. Immer wieder kommt es im Gebiet des Westjordanlandes zu Plünderungen und Vernachlässigungen antiker Stätten. Palästinenser und israelische Menschenrechtsgruppen beschuldigen Israel, die Archäologie als politisches Instrument zu nutzen, um weiteres Land zu annektieren. Insgesamt gibt es in dem Gebiet des Westjordanlandes 2.600 archäologische Stätten von Christen, Muslimen, Juden und präbiblischen Gruppen.