Islamwissenschaftlerin: "Gefühl der kollektiven Demütigung" beherrscht Karikaturenstreit
Nach Ansicht der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur wird die Auseinandersetzung um die Mohammed-Karikaturen von einem "Gefühl der kollektiven Demütigung" in der islamischen Welt geprägt. Mittlerweile gehe es eigentlich gar nicht mehr um die Karikaturen, sondern nur um Innen- und Außenpolitik, sagte Amirpur am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Viele Menschen in der islamischen Welt könnten die Politik der westlichen Staaten nicht nachvollziehen, erklärte Amirpur und verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngst bekannt gewordenen Folterbilder. Viele Muslime bezweifelten, dass der Westen für die von ihm propagierten Werte wie Menschenrechte und Demokratie einstehen würde. "Wir messen mit zweierlei Maß, und wir werden genau daran gemessen", sagte sie. Daraus ergebe sich ein Glaubwürdigkeitsproblem in der islamischen Welt, das den Terrorismus verstärken könnte.
Auch in der islamischen Welt gebe es Karikaturen, Satire und Humor, betonte Amirpur. Es sei aber ein großer Unterschied, "wenn sich eine Mehrheitsgesellschaft über eine Minderheitsgesellschaft lustig macht" wie bei den Karikaturen in Dänemark.
Im Islam existiere durchaus ein Toleranzbegriff, unterstrich Amirpur. Es habe schon immer Toleranz und Akzeptanz gegenüber religiösen Minderheiten gegeben. "Toleranz ist nicht etwas, was nur auf westlichem Boden gewachsen ist", äußerte die Islamwissenschaftlerin.
Auch in der islamischen Welt gebe es Karikaturen, Satire und Humor, betonte Amirpur. Es sei aber ein großer Unterschied, "wenn sich eine Mehrheitsgesellschaft über eine Minderheitsgesellschaft lustig macht" wie bei den Karikaturen in Dänemark.
Im Islam existiere durchaus ein Toleranzbegriff, unterstrich Amirpur. Es habe schon immer Toleranz und Akzeptanz gegenüber religiösen Minderheiten gegeben. "Toleranz ist nicht etwas, was nur auf westlichem Boden gewachsen ist", äußerte die Islamwissenschaftlerin.