Iranisches Regie-Duo wegen Berlinale-Film zu Haftstrafe verurteilt

    Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha stehen auf dem Roten Teppich vor dem Logo der Berlinale.
    Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha (Berlinale 2021). © imago-images / Future Image / Nicole Kubelka
    Vor einem Jahr wurde ihr Film auf der Berlinale gefeiert - jetzt ist das iranische Regie-Duo in der Heimat veruteilt worden. Es handelt sich um den Film "Ein kleines Stück vom Kuchen" von Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung auf Instagram hieß, verurteilte ein Revolutionsgericht in Teheran die Filmschaffenden wegen "Propaganda gegen das System" zu 14 Monaten Haft und einer Geldstrafe. Die Haftstrafe müsse aber erst in fünf Jahren angetreten werden, hieß es. Auch der Produzent Gholamresa Mussawi wurde demnach verurteilt. Das Gericht verhängte wegen "Beteiligung an der Produktion von anstößigem Material" eine weitere einjährige Haftstrafe für alle drei Angeklagten. Irans Justiz äußerte sich zunächst nicht. Der Film erzählt die Geschichte einer 70 Jahre alten Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes das Liebesleben im Alter wiederentdeckt. Die Regisseure durften damals nicht zur Berlinale reisen, um den Film zu präsentieren.