Iran überwacht Kopftuchpflicht nun mit Videokameras

    Zwei Frauen gehen durch einen iranischen Markt. Die eine trägt Kopftuch, die andere nicht.
    Einkauf für das iranische Neujahr: eine von zwei Frauen trägt dabei nicht das gesetzlich vorgeschriebene Kopftuch in der Öffentlichkeit - ein stiller Protest. © IMAGO / NurPhoto / Morteza Nikoubazl
    Im Iran setzt die Polizei den Kopftuchzwang ab sofort mit Hilfe von Videoüberwachung durch. Wer gegen die Kleidungsvorschriften verstoße, erhalte eine Warnung per Textnachricht, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Die Kamerasoftware mache keine Fehler, hieß es unter Berufung auf die Polizei. Es sei aber möglich, Einwände zu erheben. Schon seit Monaten ist die berüchtigte Moralpolizei, die den Kopftuchzwang mit Patrouillen durchsetzte, fast gänzlich von den Straßen verschwunden. Viele Frauen in Irans Metropolen tragen inzwischen kein Kopftuch mehr. Anfang April hatten die Behörden angekündigt, die Vorschriften an Universitäten wieder strenger durchzusetzen. Studentinnen, die sich nicht an die Gesetze halten, sollen demnach vom Unterricht ausgeschlossen werden.