Bulgarien

    Investigativjournalist und Kremlkritiker von Bafta-Verleihung ausgeschlossen

    Christo Grozev im Porträt.
    Christo Grozev hat ausführlich über verdeckte russsiche Operationen im Ausland ermittelt. © imago-images / Lehtikuva / Markku Ulander
    Der bulgarische Enthüllungsjournalist Christo Grozev kann nicht an der Verleihung der britischen Bafta-Filmpreise am Sonntag teilnehmen. Die Polizei habe ihn und seine Familie als Risiko für die öffentliche Sicherheit eingestuft, schreibt Grozev auf Twitter. Das zeige auch die wachsende Gefahr, der unabhängige Journalisten in der ganzen Welt ausgesetzt seien. Diese komme nicht nur von "mörderischen Dikatoren", sondern auch von der Zivilgesellschaft, die Journalisten zum Schweigen brächten. Die Bafta-Organisatoren erklärten, die Sicherheit ihrer Gäste und Mitarbeitenden habe Priorität. Grozev war ursprünglich zur Preisverleihung eingeladen, weil er an einer nominierten Dokumentation über den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny mitgearbeitet hat. Er recherchiert für die Investigativ-Plattform Bellingcat über Russland und steht seit Dezember auf der Liste der meistgesuchten Personen des Kreml. Der Bürgerrechtsorganisation OVD-Info zufolge wurde außerdem ein Verfahren gegen Grozev eröffnet, weil er "Fake News" über die russische Armee verbreitet haben soll.