"Köthen wird kein zweites Chemnitz"
Kurz nach dem Ende der Bachfesttage demonstrieren AfD und rechtsextreme Gruppen in Köthen. Der Intendant des Festivals, Folkert Uhde, will Köthen dennoch nicht mit Chemnitz vergleichen.
Der Intendant der Bachfesttage in Köthen, Folkert Uhde, will die Stadt trotz rechtsextremer Vorfälle nicht in eine Reihe mit Chemnitz stellen. Rechte hätten zwar wie in Chemnitz versucht, den Tod eines jungen Mannes für sich zu instrumentalisieren, sagte Uhde im Deutschlandfunk Kultur. In Köthen sei es aber in kürzester Zeit gelungen, "eine erste Veranstaltung auf die Beine zu stellen, einen Gedenkgottesdienst abzuhalten, in dem Menschen friedlich ihre Trauer kundtun konnten". Damit seien die Ereignisse und die mediale Berichterstattung positiv beeinflusst worden.
Breites Bürgerbündnis in Köthen
Der Köthener Oberbürgermeister habe sich bereits im Vorfeld mit Vertretern aus dem Stadtrat, Kirchenvertretern und Streetworkern zusammengesetzt und überlegt, was zu tun wäre, sollte es zu einer Situation wie in Chemnitz kommen, berichtete Uhde: "Und wir sind jetzt natürlich alle heilfroh, dass es bislang so friedlich geblieben ist." Der Beherztheit aller Akteure sei es zu verdanken, dass in Köthen nichts Schlimmeres passiert sei. Die rechten Parolen auf den Straßen von Köthen hat Uhde gehört. "Die allermeisten Teilnehmer der Demonstrationen kamen aber nicht aus Köthen", sagte er.
Bachfest nicht beschädigt
Uhde glaubt nicht, dass die Bilder von den Aufmärschen und Kundgebungen in Köthen die Bachfesttage beschädigen werden. Bislang habe es keine negativen Reaktionen von den Teilnehmern des gerade zu Ende gegangenen Festivals gegeben: "Ich denke nicht, dass das in irgendeiner Weise das Bild beeinflussen wird und einer sagt: 'Da fahre ich nicht mehr hin.' Das kann ich mir nicht vorstellen."