"Intellektuelle Entwicklung kann man nicht beliebig beschleunigen"
23.07.2008
Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, hat die verkürzte Schulzeit bis zum Abitur kritisiert. "Das Alter alleine macht’s nicht aus", erklärte Kraus. Es komme auf die Qualifikation an.
"Ich kann biologische Entwicklung, intellektuelle Entwicklung nicht beliebig beschleunigen", ergänzte der Verbandsvorsitzende. Das sei letztlich der Konstruktionsfehler des so genannten Turbo-Abiturs. Die Schulpolitiker hätten sich Statistiken zurechtgelegt, um ihren "Beschleunigungswahn untermauern zu können".
Einen Teil dieser Entwicklung führt Kraus auf die Debatte um die deutschen Ergebnisse der PISA-Studie zurück. "Wir haben natürlich die Situation, dass man nur noch auf PISA-Tabellen und PISA-Prozentränge guckt, und da fallen natürlich solche Inhalte wie zum Beispiel Geschichte, ethische Grundbildung und ästhetische Grundbildung usw. raus."
Neben der von der "Süddeutschen Zeitung" kritisierten Reduzierung der Schulstunden zum Thema Nationalsozialismus sieht Kraus weitere Defizite der gestrafften Lehrpläne. So kämen in den Oberstufenplänen einiger Bundesländer die beiden Weltkriege nicht mehr vor. Das seien Symptome "für viele Kürzungen und Niveausenkungen", bemängelte er. Es gebe auch Streichungen im Literaturunterricht, bei Fremdsprachen und Naturwissenschaften.
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 24.12.08 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Einen Teil dieser Entwicklung führt Kraus auf die Debatte um die deutschen Ergebnisse der PISA-Studie zurück. "Wir haben natürlich die Situation, dass man nur noch auf PISA-Tabellen und PISA-Prozentränge guckt, und da fallen natürlich solche Inhalte wie zum Beispiel Geschichte, ethische Grundbildung und ästhetische Grundbildung usw. raus."
Neben der von der "Süddeutschen Zeitung" kritisierten Reduzierung der Schulstunden zum Thema Nationalsozialismus sieht Kraus weitere Defizite der gestrafften Lehrpläne. So kämen in den Oberstufenplänen einiger Bundesländer die beiden Weltkriege nicht mehr vor. Das seien Symptome "für viele Kürzungen und Niveausenkungen", bemängelte er. Es gebe auch Streichungen im Literaturunterricht, bei Fremdsprachen und Naturwissenschaften.
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