Instagram-App Reels

"Eine schlechte Tiktok-Kopie"

05:26 Minuten
Die App Reels von Instagram im Display eines Smartphones. Die App soll als Konkurrenzprodukt zu TikTok auf dem Markt platziert werden.
Reels reiche an Tiktok nicht heran, findet der Multimediaexperte Marcus Bösch. © imago images / Arnulf Hettrich
Marcus Bösch im Gespräch mit Max Oppel · 18.08.2020
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Wenn es nach Donald Trump geht, müssen bald Millionen User in den USA auf das chinesische Videoportal TikTok verzichten. Für den Fall hat Instagram die App Reels an den Start gebracht. Multimediajournalist Marcus Bösch fällt ein vernichtendes Urteil.
Donald Trump will das chinesische Videoportal TikTok in den USA verbieten lassen. Derzeit bemühen sich Unternehmen wie Microsoft oder Oracle um eine TikTok-Übernahme für das Geschäft in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Millionen meist junge User nutzen TikTok täglich, um kleine Videoclips zu produzieren.

Den Markt verteidigen

Indessen hat der US-Onlinedienst Instagram, der zu Facebook gehört, als eine Art Schnellschuss seine Antwort auf TikTok an den Start gebracht: Reels. "Schlechte Kopie", ist das knappe Urteil des Multimediajournalisten und Dozenten Marcus Bösch. "Schnell zusammengebaut und in Eile reingepackt." Zudem auch noch äußerst schwierig zu finden, wenn man sich auf Instagram bewege. Reels, mit dem man ebenfalls kleine Filme erstellen kann, sei offenkundig die hastige Reaktion von Instagram auf die Kaufabsicht von Microsoft und Co. – eine Verteidigungsstrategie, um sich diesen Markt nicht nehmen zu lassen.
Der TikTok-Mutterkonzern Bytedance steht in der Kritik: Das Portal sauge Nutzerdaten ab. Instagram verhalte sich hier aber nicht viel anders, sagt Bösch. "Und jetzt ist die Frage: Finde ich es schlimmer, dass die NSA auf meine Daten zugreift? Oder finde ich es schlimmer, dass sie dann doch irgendwann in China landen?"
(mkn)
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