Insekten als Nahrungsmittel

Sechs knusprige Beine auf dem Teller

Die Seitenansicht einer Gottesanbeterin.
Auch eine Gottesanbeterin lässt sich bestimmt essen: Frittiert, gebacken, gedünstet, roh? © imago/Steffen Schellhorn
Florian Schweigert im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 22.02.2016
Wenn es um Insekten als Nahrungsmittel geht, befällt die meisten Deutschen der pure Ekel. Dabei sind sie in der Regel gesund und schmecken auch noch gut, berichtet der Ernährungswissenschaftler Florian Schweigert.
Eine neue dpa-Umfrage bescheinigt den Menschen in Deutschland ein deutlich distanziertes Verhältnis zu Insekten auf dem Essteller. Zweidrittel können sich das grundsätzlich nicht vorstellen, bei den Frauen gaben das sogar drei Viertel an. Dabei haben nur sechs Prozent überhaupt schon mal ein Insekt probiert.
Das könnte ein Fehler sein, folgt man dem Potsdamer Ernährungswissenschaftler Florian Schweigert. Wer einmal seine Besorgnis abgelegt und sich überwunden habe, werde entdecken, dass Insekten exzellent schmeckten, sagt dieser.
Alles nur eine "Frage der Vertrautheit mit dem Produkt"
Im Grunde sei es ähnlich wie bei Froschschenkeln und Schnecken: Die Zubereitung mache viel aus, viele Heuschreckenarten hätten beispielsweise aber auch einen guten Eigengeschmack. Der sei nussig, lobte Schweigert im Deutschlandradio Kultur. Zwischen Heuschrecke und Garnele sei letztlich gar kein großer Unterschied. Alles sei nur "eine Frage der Vertrautheit mit dem Produkt".
Proteine, Fette und Mineralstoffe machen die Sechsbeiner zudem zu einer "guten Energiequelle", so der Ernährungswissenschaftler. Auf diese Weise könnten sie auch ein Baustein sein, um die Ernährung der Weltbevölkerung zu verbessern. Und ökologischer als ein Rindersteak sei ein Insektensteak auch, sagte Schweigert.
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