Innenpolitischer Sprecher der Union unterstützt Zentrum gegen Vertreibungen

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk, hat sich erneut für das umstrittene "Zentrum gegen Vertreibungen" ausgesprochen. Dieses Zentrum solle keine Erinnerungsstätte der deutschen Vertriebenen sein, sondern ein Zentrum mit einer umfassenden Geschichtsdarstellung der Vertreibungen im 20. Jahrhundert, sagte Koschyk. Der Unionspolitiker zeigte kein Verständnis für die Reaktion der Polen und Tschechen, die das Zentrum ablehnen.
Koschyk weiter: "Ich möchte an unsere polnischen und tschechischen Nachbarn appellieren, sie sollen sich die Konzeption kritisch anschauen und sie sollen mit den Initiatoren der Stiftung ‚Zentrum gegen Vertreibungen' in Berlin in einen offenen, auch kontroversen Dialog treten. In einem offenen Dialog können die Vorbehalte, die möglicherweise noch bestehen, abgebaut werden. Ich glaube, die Debatte vor allem bei unseren polnischen Nachbarn ist teilweise künstlich aufgeregt, weil man sich überhaupt nicht mit der Konzeption des Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin auseinandergesetzt hat."

Koschyk bedauerte, dass die Bundesregierung nicht mehr an einer Diskussion über diese private Stiftungsidee interessiert sei. Anfangs habe beispielsweise Bundesinnenminister Schily noch seine Unterstützung zugesagt. Nun werde jedoch das von Kulturstaatsministerin Christina Weiß vorgeschlagene "Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität" bevorzugt. Koschyk schlug eine Debatte vor, in der man versucht, Vorstellungen der Bundesregierung und die Idee des Zentrums miteinander zu verbinden