"Indirekt streiten Museen jüdische Verfolgung und NS-Kunstraub ab"
Georg Heuberger, Repräsentant der Jewish Claims Conference in Deutschland und ehemaliger Direktor des jüdischen Museums Frankfurt, kritisiert das fehlende Verantwortungsbewusstsein deutscher Museen im Bezug auf vorhandene NS-Beutekunst.
Es sei ein Fortschritt, dass die Claims-Conferenz zu einem entsprechenden Treffen mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann eingeladen worden sei. Dennoch müsse man festhalten, dass die angemessene Beteiligung der Opfer nicht berücksichtigt werde, so Heuberger am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur.
"Ich glaube, die Museen in Deutschland haben ihre eigene Geschichte im Dritten Reich nicht wirklich aufgearbeitet. Was ist damals mit den jüdischen Direktoren und Mitarbeitern geschehen, was hat es für Kooperationen mit dem NS-Kunstraub gegeben? - All diese Dinge müssten eigentlich aufgearbeitet werden und darin sehe ich ein historisches Versäumnis der Museen", so Heuberger wörtlich.
Der Kulturstaatsminister habe inzwischen genügend finanzielle Mittel für die Provenienzforschung zur Verfügung gestellt. "Diese Ausreden gibt es jetzt nicht mehr. Irgendwie müssen wir dahin kommen, dass die Museen in Deutschland die Verantwortung wirklich wahrnehmen", erklärte Heuberger.
Mögliche Erben und ihre Nachkommen seien auf der Suche nach ihrer eigenen Geschichte und vor allem nach der Anerkennung der Verfolgung ihrer Familie. Indirekt werde mit dem Verhalten der deutschen Museen die Verfolgung und der Kunstraub abgestritten, so der Repräsentant der Jewish Claims Conferenz. "Das ist dann meiner Ansicht nach auch eine vertane Chance darauf, einen Dialog in Gang zu setzen.
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 11.4.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
"Ich glaube, die Museen in Deutschland haben ihre eigene Geschichte im Dritten Reich nicht wirklich aufgearbeitet. Was ist damals mit den jüdischen Direktoren und Mitarbeitern geschehen, was hat es für Kooperationen mit dem NS-Kunstraub gegeben? - All diese Dinge müssten eigentlich aufgearbeitet werden und darin sehe ich ein historisches Versäumnis der Museen", so Heuberger wörtlich.
Der Kulturstaatsminister habe inzwischen genügend finanzielle Mittel für die Provenienzforschung zur Verfügung gestellt. "Diese Ausreden gibt es jetzt nicht mehr. Irgendwie müssen wir dahin kommen, dass die Museen in Deutschland die Verantwortung wirklich wahrnehmen", erklärte Heuberger.
Mögliche Erben und ihre Nachkommen seien auf der Suche nach ihrer eigenen Geschichte und vor allem nach der Anerkennung der Verfolgung ihrer Familie. Indirekt werde mit dem Verhalten der deutschen Museen die Verfolgung und der Kunstraub abgestritten, so der Repräsentant der Jewish Claims Conferenz. "Das ist dann meiner Ansicht nach auch eine vertane Chance darauf, einen Dialog in Gang zu setzen.
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 11.4.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.