Indie-Rock

Melancholisch und leicht psychedelisch

Minor Alps: "Get There"
Minor Alps: "Get There" © Barsuk Records
Von Andreas Müller · 19.11.2013
Indie-Rock: Mich nervt der inzwischen. Immer das Gleiche - dass diese Musik aber noch einen gewissen Reiz entwickeln kann, wenn zwei US-Indie-Veteranen sich an die Arbeit machen, zeigt das Album Get There des Duos Minor Alps.
2005 brach in England ein musikalischer Sturm los, der dem ziemlich in die Jahre gekommenen Indie-Rock neues Leben einhauchte - für kurze Zeit jedenfalls. Viel ist nicht geblieben - die Arctic Monkeys z.B. - und das Meiste schuf nur neue Klischees. Jetzt haben zwei Indie Veteranen unter dem Namen Minor Alps ein schönes Album aufgenommen, das Freude bereitet.
Das Duo Minor Alps besteht aus Matthew Caws und Juliana Hatfield, die beide seit 20 Jahren in verschiedenen Bands Musik machen. Bands, die irgendwann an ihre kreativen Grenzen stießen. Durch eine gemeinsame Single beider Bands lernten sie sich kennen und bemerkten, dass ihre Stimmen wunderbar harmonierten. Es dauerte eine Weile, bis man zusammen kam - wie heute so üblich bei Musikern, die keine gewaltigen Stückzahlen an Platten verkaufen, bleibt man selten lange an einem Ort. Allmählich aber wuchs die Platte: Mal in England, mal in New Jersey aufgenommen, entwickelte sich diese melancholische, manchmal leicht psychedelische Musik.
Das Album ist keine Sensation, nichts wird neu erfunden, aber es klingt einfach sehr sympathisch. Man hört den beiden ihre Lust am gemeinsamen Singen und Spielen einfach an. Da kommt wirklich so eine gewisse Wärme rüber. Was in dieser Jahreszeit ja gar nicht hoch genug geschätzt werden kann …
Minor Alps: Get there
Barsuk Records
Reinhören in das Album können Sie auf Soundcloud