In jedem Geschöpf ist ein Funke Gottes
"In jedem Geschöpf ist ein Funke Gottes" wurde zum Motto für Janáčeks letztes Bühenwerk. Es geht um den Gefängnisalltag mit seiner gewaltsamen Kollektivität in einer trostlosen sich im Kreise drehenden Zeit. Dieses Milieu ist alles andere als ein klassischer Opernstoff. In stenogrammartigen Episoden wird von Schwerverbrechern und ihren schicksalhaften Geschichten berichtet.
Aber als der in russische Literatur vernarrte Janáček 1927 diese Texte von Fjodor Dostojewskij las, spürte er sofort die tiefe Tragik, die hinter den nüchternen Schilderungen steckte. Der Dichter kannte die Zustände in einem sibirischen Gulak aus eigener Erfahrung. Janáček war tief berührt, strich gleich im russischen Original die Passagen an, die ihm für eine Vertonung geeignet schienen, und komponierte nach diesem Quasi-Libretto sofort drauf los, um seine Eindrücke unmittelbar musikalisch umzusetzen.
Anfang Juli 1928 hatte er die Akte eins und zwei fertig. Für die letzten Korrekturen am dritten Akt zog er sich in sein Ferienhaus zurück, wo er am 12. August starb. Lange ging man davon aus, dass Janáček das Werk nicht bis zu Ende gebracht hätte. Seine Schüler Bakal und Chlubna arbeiteten es in guter Absicht um, versahen es sogar mit einem optimistischen Schluss. So wurde die Oper dann auch am 12. April 1930 uraufgeführt und bis 1958, bis zur Prager konzertanten Uraufführung, gespielt. Die bereits von Kopisten ins Reine geschriebene Erstfassung entdeckte man später. So fand die Bühnenproduktion des Originals erst 1974 in Brno statt.
In der allerersten Produktion an der Wiener Staatsoper geht Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst ganz zu den Quellen zurück. "Nur mehr Haut und Knochen", wie er selbst sagt. Alle glättenden, füllenden Zutaten von späterer Hand fallen weg. Die Inszenierung, eine Kooperation mit der Oper Zürich, von Peter Konwitschny zeigt eine Männergesellschaft irgendwo in einem Loft im 44. Stock, wo der Mafia-Boss das Sagen hat.
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 11.12.11
Leoš Janáček
"Aus einem Totenhaus"
Oper in drei Akten
Libretto: Leoš Janáček nach Fjodor Dostojewskij
Goriantschikow – Sorin Coliban, Bariton
Luka Kusmitsch – Misha Didyk, Tenor
Skuratov – Herbert Lippert, Tenor
Siskov – Christopher Maltman, Bariton
Aljeja – Gergely Németi, Tenor
Der große Sträfling – Carlos Osuna, Tenor
Der kleine Sträfling – Hans Peter Kammerer, Bariton
Der Platzkommandant – Alexandru Moisiuc, Bariton
Der ganz alte Sträfling – Herwig Pecoraro, Tenor
Cekunov – Janusz Monarcha, Bass
Der betrunkene Sträfling – Clemens Unterreiner, Tenor
Der junge Sträfling – Tae Joong Yang, Tenor
Dirne – Donna Ellen, Mezzosopran
Sapkin – Michael Roider, Tenor
Cerevin – Benedikt Kobel, Tenor
Don Juan – Markus Eiche, Bass
Kedril – Peter Jelosits, Tenor
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Franz Welser-Möst
nach Opernende ca. 20:40 Uhr Nachrichten
Anfang Juli 1928 hatte er die Akte eins und zwei fertig. Für die letzten Korrekturen am dritten Akt zog er sich in sein Ferienhaus zurück, wo er am 12. August starb. Lange ging man davon aus, dass Janáček das Werk nicht bis zu Ende gebracht hätte. Seine Schüler Bakal und Chlubna arbeiteten es in guter Absicht um, versahen es sogar mit einem optimistischen Schluss. So wurde die Oper dann auch am 12. April 1930 uraufgeführt und bis 1958, bis zur Prager konzertanten Uraufführung, gespielt. Die bereits von Kopisten ins Reine geschriebene Erstfassung entdeckte man später. So fand die Bühnenproduktion des Originals erst 1974 in Brno statt.
In der allerersten Produktion an der Wiener Staatsoper geht Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst ganz zu den Quellen zurück. "Nur mehr Haut und Knochen", wie er selbst sagt. Alle glättenden, füllenden Zutaten von späterer Hand fallen weg. Die Inszenierung, eine Kooperation mit der Oper Zürich, von Peter Konwitschny zeigt eine Männergesellschaft irgendwo in einem Loft im 44. Stock, wo der Mafia-Boss das Sagen hat.
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 11.12.11
Leoš Janáček
"Aus einem Totenhaus"
Oper in drei Akten
Libretto: Leoš Janáček nach Fjodor Dostojewskij
Goriantschikow – Sorin Coliban, Bariton
Luka Kusmitsch – Misha Didyk, Tenor
Skuratov – Herbert Lippert, Tenor
Siskov – Christopher Maltman, Bariton
Aljeja – Gergely Németi, Tenor
Der große Sträfling – Carlos Osuna, Tenor
Der kleine Sträfling – Hans Peter Kammerer, Bariton
Der Platzkommandant – Alexandru Moisiuc, Bariton
Der ganz alte Sträfling – Herwig Pecoraro, Tenor
Cekunov – Janusz Monarcha, Bass
Der betrunkene Sträfling – Clemens Unterreiner, Tenor
Der junge Sträfling – Tae Joong Yang, Tenor
Dirne – Donna Ellen, Mezzosopran
Sapkin – Michael Roider, Tenor
Cerevin – Benedikt Kobel, Tenor
Don Juan – Markus Eiche, Bass
Kedril – Peter Jelosits, Tenor
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Franz Welser-Möst
nach Opernende ca. 20:40 Uhr Nachrichten