In Frankreich sind viele religiöse Gebäude vom Verfall bedroht

    Die Kirche Saint-Victor in Saramon in Südwest-Frankreich. Der Turm ist eingestürzt, Brocken des Baumaterials liegen vor dem Gebäude.
    Nicht alle Kirchen sind so zerstört wie die Kirche Saint-Victor in Saramon, aber viele Gemeinden in Frankreich sind nicht mehr in der Lage, historische Gebäude instand zu halten. © AFP / VALENTINE CHAPUIS
    In Frankreich droht vielen Kirchen, Kapellen und Klöstern der Verfall. Landesweit klagen Bürgermeister, dass sie nicht mehr in der Lage seien, die historischen Gebäude instand zu halten. Vielen erscheint der Aufwand nicht mehr angemessen - vor allem, weil die Kirchen kaum noch genutzt werden. Der Senat kommt in einem Bericht zu dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2030 zwischen 2.500 und 5.000 Kirchen und Kapellen aufgegeben, verkauft oder abgerissen werden müssten. Bislang sind etwa 250 Kirchen entweiht worden, um sie zum Beispiel als Kabarett oder Hotel zu nutzen. In Deutschland ist diese Zahl mindestens doppelt so hoch. In Frankreich gibt es schätzungsweise 100.000 religiösen Stätten. Ein großer Teil davon gehört aber nicht den Glaubensgemeinschaften, sondern dem Staat. Das ist eine Spätfolge der Französischen Revolution, während der die Kirchen enteignet wurden. Deswegen ist der Staat für den Erhalt eines riesigen Kulturerbes zuständig, dessen Nutzung aber der Kirche überlassen bleibt.