In den Fußstapfen von "Wir sind Helden"
Die Bundesregierung will mit einer Million Euro jährlich jungen Musiktalenten den Einstieg in Profigeschäft erleichtern. Wer von der "Initiative Musik" profitieren will, muss sich jedoch ein professionelles Unternehmen suchen, das die Antragstellung unterstützt.
Als die Band "Wir sind Helden" vor fünf Jahren ihren Siegeszug antrat, war das nicht zuletzt ein Verdienst der öffentlichen Musikförderung. Denn ohne den gemeinsam besuchten Popkurs an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg hätten sich Sängerin Judith Holofernes und ihre Mannen wohl nie kennengelernt.
Nach jahrelangen Debatten soll nun die "Initiative Musik" jungen Talenten die ersten Schritte ins Musikgeschäft erleichtern. Jährlich eine Million Euro Fördermittel stehen für Projekte aus den Sparten Rock, Pop und Jazz zur Verfügung. Geldgeber sind der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Bernd Neumann, sowie die Musikwirtschaft.
Zum Start sollen in diesem Jahr 60 bis 80 Projekten sogar zwei Millionen Euro zugute kommen. Schülerbands sollten sich aber nicht allzu große Hoffnungen machen. Im Fokus der Initiative Musik stehen Talente, die gezielt an ihrer Karriere arbeiten, sagt Ina Kessler, die Geschäftsführerin der Initative:
"Es ist der professionelle Nachwuchs, den wir unterstützen wollen. Das heißt also, der Nachwuchs, der davon einmal wirklich leben möchte. Hier haben wir die Möglichkeit, Künstler zwischen 10.000 und 30.000 Euro für die Produktionsbegleitung, für eine Tour die sie machen wollen oder für das Marketing zu unterstützen."
Im Frühjahr sorgte die Band "Get Well Soon" mit ihrem Debütalbum bis nach England für Schlagzeilen. Der Kopf der Band - Konstantin Gropper - ist Absolvent der staatlichen Popakademie Mannheim. Ganz allein könnte er sich bei der Initiative Musik jedoch nicht bewerben, denn jeder Antrag muss von einem professionellen Unternehmen wie einem Musiklabel oder einer Konzertagentur unterstützt werden.
Geld müssen die Künstler auch mitbringen. Mindestens 60 Prozent eines Projektes müssen die Antragssteller selber finanzieren, die Initative Musik übernimmt den Rest. Gefördert werden Projekte ab einer Gesamtsumme von 25.000 Euro.
Die Aufgaben der Initative Musik enden aber nicht beim Aufbau von Musiker-Karrieren: Zusätzlich soll sich die Organisation um die Verbreitung der deutschen Musik im Ausland kümmern und – last but not least – gezielt Menschen mit Migrationshintergrund den Einstieg ins Popgeschäft erleichtern. Das mag ein wenig angestrengt bemüht klingen, soll aber ganz pragmatisch umgesetzt werden.
Ina Kessler: "Wir wollen sicherstellen – zum Beispiel indem wir unseren gesamten Internetauftritt zur Popkomm in türkisch zur Verfügung stellen -, dass Migranten einen schnellen Zugriff darauf haben und keine Scheu haben, sich als Antragsteller bei uns zu melden."
Seit Montag stehen die Antragsformulare online. 46 Bewerbungen lagen bereits nach einem Tag vor. Bis zum 27. Juni haben Kandidaten Zeit, bei der ersten Bewerbungsrunde mitzumachen. Jeweils vierteljährlich gibt es dann eine neue Ausschreibung.
Programmtipp: Sie können zu dem Thema auch ein Gespräch mit Christof Ellinghaus, dem Gründer des unabhängigen Berliner Labels "City Slang", um 16.10 Uhr Radiofeuilleton im Deutschlandradio Kultur hören.
Nach jahrelangen Debatten soll nun die "Initiative Musik" jungen Talenten die ersten Schritte ins Musikgeschäft erleichtern. Jährlich eine Million Euro Fördermittel stehen für Projekte aus den Sparten Rock, Pop und Jazz zur Verfügung. Geldgeber sind der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Bernd Neumann, sowie die Musikwirtschaft.
Zum Start sollen in diesem Jahr 60 bis 80 Projekten sogar zwei Millionen Euro zugute kommen. Schülerbands sollten sich aber nicht allzu große Hoffnungen machen. Im Fokus der Initiative Musik stehen Talente, die gezielt an ihrer Karriere arbeiten, sagt Ina Kessler, die Geschäftsführerin der Initative:
"Es ist der professionelle Nachwuchs, den wir unterstützen wollen. Das heißt also, der Nachwuchs, der davon einmal wirklich leben möchte. Hier haben wir die Möglichkeit, Künstler zwischen 10.000 und 30.000 Euro für die Produktionsbegleitung, für eine Tour die sie machen wollen oder für das Marketing zu unterstützen."
Im Frühjahr sorgte die Band "Get Well Soon" mit ihrem Debütalbum bis nach England für Schlagzeilen. Der Kopf der Band - Konstantin Gropper - ist Absolvent der staatlichen Popakademie Mannheim. Ganz allein könnte er sich bei der Initiative Musik jedoch nicht bewerben, denn jeder Antrag muss von einem professionellen Unternehmen wie einem Musiklabel oder einer Konzertagentur unterstützt werden.
Geld müssen die Künstler auch mitbringen. Mindestens 60 Prozent eines Projektes müssen die Antragssteller selber finanzieren, die Initative Musik übernimmt den Rest. Gefördert werden Projekte ab einer Gesamtsumme von 25.000 Euro.
Die Aufgaben der Initative Musik enden aber nicht beim Aufbau von Musiker-Karrieren: Zusätzlich soll sich die Organisation um die Verbreitung der deutschen Musik im Ausland kümmern und – last but not least – gezielt Menschen mit Migrationshintergrund den Einstieg ins Popgeschäft erleichtern. Das mag ein wenig angestrengt bemüht klingen, soll aber ganz pragmatisch umgesetzt werden.
Ina Kessler: "Wir wollen sicherstellen – zum Beispiel indem wir unseren gesamten Internetauftritt zur Popkomm in türkisch zur Verfügung stellen -, dass Migranten einen schnellen Zugriff darauf haben und keine Scheu haben, sich als Antragsteller bei uns zu melden."
Seit Montag stehen die Antragsformulare online. 46 Bewerbungen lagen bereits nach einem Tag vor. Bis zum 27. Juni haben Kandidaten Zeit, bei der ersten Bewerbungsrunde mitzumachen. Jeweils vierteljährlich gibt es dann eine neue Ausschreibung.
Programmtipp: Sie können zu dem Thema auch ein Gespräch mit Christof Ellinghaus, dem Gründer des unabhängigen Berliner Labels "City Slang", um 16.10 Uhr Radiofeuilleton im Deutschlandradio Kultur hören.