Impulse Theater Festival

Freies Theater mischt sich ein

Spröder Charme: In Mühlheim an der Ruhr findet das Impulse Theater Festival statt.
Spröder Charme: In Mühlheim an der Ruhr findet das Impulse Theater Festival statt. © dpa / picture alliance / Horst Ossinger
Florian Malzacher im Gespräch mit André Mumot · 06.06.2015
Das Impulse Festival in Mülheim an der Ruhr wird häufig als das Theatertreffen der freien Szene bezeichnet. Bis vor Kurzem gab es zwar finanzielle Probleme. Doch Festivalleiter Florian Malzacher sieht zuversichtlich in die Zukunft.
Zum 25. Mal findet es in diesem Jahr statt: Das Impulse Theater Festival, gern als das Theatertreffen der freien Szene bezeichnet: Vom 11. bis zum 20. Juni werden unter dem Motto „Gesellschaftsspiele" neun Arbeiten aus dem deutschsprachigen Raum und drei Projekte internationaler Künstler zu sehen sein.
Zum ersten Mal überhaupt konzentriert sich das Festival dabei auf eine Stadt – auf Mühlheim. Dabei war noch vor Kurzem unklar, ob es überhaupt weiterhin finanzierbar sein würde, nachdem die Kunststiftung NRW Anfang 2014 überraschend bekanntgegeben hatte, ihre Zuschüsse anderweitig zu vergeben. Kurzfristig sprang dann aber die Kulturstiftung des Bundes ein.
Zukunft des Festivals langfristig gesichert?
Seit April steht jedenfalls fest, dass auch die Finanzierung für das kommende Jahr gesichert ist. Im Gespräch mit André Mumot hat der künstlerischen Leiter der Impulse, Florian Malzacher, sich zuversichtlich gezeigt, dass nun auch langfristig die Zukunft des Festivals gewährleistet sei. In der diesjährigen Auswahl sind nicht nur die dezidiert politischen Arbeiten auffällig, sondern vor allem die Tendenz, Betroffene selbst auf der Bühne über sich sprechen zu lassen.
Die Bedenken, dass dadurch künstlerische Distanz verlorengehe, teilt Malzacher nicht – Im Gegenteil:
"Genau die Haltung, dass man als weißer Mittelklasse-Intellektueller das Recht hat, über andere zu reden und diese zu erklären, ist genau das was wir und die Künstler, die wir einladen, nicht abbilden. Diese Anmaßung, immer über andere zu sprechen und deren Probleme zu erklären, ist ein Problem unserer Gesellschaft und ein Problem unserer Kunst."
Mehr zum Thema