Immer noch ein bisschen Grenze

Von Ulrike Köppchen |
Eine weit verzweigte Flusslandschaft mit Mäandern, Dünen und Auen, ein Naturparadies und Biosphärenreservat, in dem seltene Vögel brüten – so sieht die knapp 100 Kilometer lange, ehemalige "blaue Grenze" zwischen DDR und alter Bundesrepublik heute aus.
Früher säumten Wachtürme zwischen Schnackenburg und Lauenburg das Elbufer, patrouillierten Grenzboote auf dem Fluss. Einmal, in den 60er-Jahren, wäre hier fast ein Krieg ausgebrochen: ein westliches Vermessungsschiff kam für den Geschmack der DDR-Grenzer ihrem Hoheitsgebiet zu nahe und es wurden auf der einen Elbseite sowjetische und auf der anderen Seite britische Panzer in Stellung gebracht.

Mehr als zwei Jahrzehnte nach der der deutsch-deutschen Vereinigung ist dieser Elbstreifen immer noch ein bisschen Grenze: Es gibt kaum Brücken zwischen Ost und West – und da, wo eine gebaut werden soll, zwischen Darchau und Neu-Darchau, tobt seit Jahren ein Verwaltungskrieg, weil die im Westen, so sagen sie im Osten, gar keine Brücke wollen.


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