Immer ein Stückchen weiter
2009 fand er zum zweiten Mal statt: 65 Teilnehmer hatten sich für den Trans-Europalauf qualifiziert, um in 64 Tagen quer durch Europa zu laufen - 4500 Kilometer von der italienischen Hafenstadt Bari bis zum Nordkap. Über 2 Monate täglich im Durchschnitt 70 Kilometer laufen - wer tut sich das an?
"Man guckt viel auf die Erde, damit die Distanz nicht so weit ist. Also, ich guck da nicht so weit nach vorne, vor allem, wenn es eine Straße ist, die ziemlich gerade ist und wo ich vielleicht 2, 3 Kilometer geradeaus sehen kann. Und wenn mir da nicht gut geht, dann guck ich mir natürlich nicht die Ferne an, weil dann denk ich, och, so weit ist das noch, da guck ich auf die Erde."
Achim hat seine Methoden, um durchzuhalten. Für den 58-jährigen früheren Kaufmann weiß Gott keine Kleinigkeit, aber bei einem solchen Extremlauf kommt es auch nicht aufs Alter an:
"Der Nachteil bei jungen Leuten ist, dass sie noch nicht diese Erfahrung haben. Keiner läuft da ohne Schmerzen durch, keiner läuft lächelnd viereinhalbtausend Kilometer, das wird nicht funktionieren. Also, er wird immer Probleme haben. Und wer die am besten umsetzt, in positive Energie, der ist auch vorne."
Deshalb ist der jüngste Teilnehmer des Trans-Europalaufes auch bereits 28 Jahre alt. Es sind ganz unterschiedliche Menschen dabei, allerdings teilen sie gleiche Charaktereigenschaften: extremer Wille und Zähigkeit. Die Mühen fangen schon bei den Vorbereitungen an:
"Ich steh meistens um vier Uhr morgens auf und geh morgens trainieren, vor der Arbeit lauf ich drei Stunden. Ich schau immer, dass ich am Tag drei Stunden Sport mache, arbeite an der Uni, bin wissenschaftliche Mitarbeiterin, und die stehen alle voll hinter mir."
Es gehört schon eine ziemliche Portion Wahnsinn dazu, sich wie Elke solche Strapazen anzutun. Aber es sind auch Läufer dabei, die ganz handfeste Motive verfolgen: Zwei schwedische Soldaten etwa wurden abkommandiert, um den Zusammenhalt unter Extrembedingungen zu testen. Und Familienvater Joachim leidet unter Multipler Sklerose:
"Wenn die Leitfähigkeit von den Nerven nachlässt und dadurch die Muskeln abbauen, weil sie einfach nicht mehr die Impulse kriegen, dann wäre ja gut, je mehr ich habe, desto länger dauert es, bis es weg ist. Das war ganz einfach meine Strategie. Vielleicht würde ich schon im Rollstuhl sitzen, hätte ich nicht so viel Sport gemacht."
Der Lauf als Überlebenslauf. Behutsam und diskret folgt Achim Michael Hasenberg in "I want to run" seinen Protagonisten. Er zeigt die Energie und Begeisterung, genauso wie Mühsal, Frust und manche Verzweiflung. Hinter das Geheimnis, warum Menschen letztlich so etwas freiwillig aushalten, kommt auch dieser Film nicht. Die Läufer sind schon sehr eigene Charaktere - die Motive dagegen vielleicht oft gar nicht so ungewöhnlich:
"Und das ist die Herausforderung, immer ein Stückchen weiter zu gehen und immer wieder neue Erfahrungen zu sammeln. Dass ich mit allem, was sich mit der Zeit in den Weg stellt, mit allen Problemen alleine fertig werde."
Achim hat seine Methoden, um durchzuhalten. Für den 58-jährigen früheren Kaufmann weiß Gott keine Kleinigkeit, aber bei einem solchen Extremlauf kommt es auch nicht aufs Alter an:
"Der Nachteil bei jungen Leuten ist, dass sie noch nicht diese Erfahrung haben. Keiner läuft da ohne Schmerzen durch, keiner läuft lächelnd viereinhalbtausend Kilometer, das wird nicht funktionieren. Also, er wird immer Probleme haben. Und wer die am besten umsetzt, in positive Energie, der ist auch vorne."
Deshalb ist der jüngste Teilnehmer des Trans-Europalaufes auch bereits 28 Jahre alt. Es sind ganz unterschiedliche Menschen dabei, allerdings teilen sie gleiche Charaktereigenschaften: extremer Wille und Zähigkeit. Die Mühen fangen schon bei den Vorbereitungen an:
"Ich steh meistens um vier Uhr morgens auf und geh morgens trainieren, vor der Arbeit lauf ich drei Stunden. Ich schau immer, dass ich am Tag drei Stunden Sport mache, arbeite an der Uni, bin wissenschaftliche Mitarbeiterin, und die stehen alle voll hinter mir."
Es gehört schon eine ziemliche Portion Wahnsinn dazu, sich wie Elke solche Strapazen anzutun. Aber es sind auch Läufer dabei, die ganz handfeste Motive verfolgen: Zwei schwedische Soldaten etwa wurden abkommandiert, um den Zusammenhalt unter Extrembedingungen zu testen. Und Familienvater Joachim leidet unter Multipler Sklerose:
"Wenn die Leitfähigkeit von den Nerven nachlässt und dadurch die Muskeln abbauen, weil sie einfach nicht mehr die Impulse kriegen, dann wäre ja gut, je mehr ich habe, desto länger dauert es, bis es weg ist. Das war ganz einfach meine Strategie. Vielleicht würde ich schon im Rollstuhl sitzen, hätte ich nicht so viel Sport gemacht."
Der Lauf als Überlebenslauf. Behutsam und diskret folgt Achim Michael Hasenberg in "I want to run" seinen Protagonisten. Er zeigt die Energie und Begeisterung, genauso wie Mühsal, Frust und manche Verzweiflung. Hinter das Geheimnis, warum Menschen letztlich so etwas freiwillig aushalten, kommt auch dieser Film nicht. Die Läufer sind schon sehr eigene Charaktere - die Motive dagegen vielleicht oft gar nicht so ungewöhnlich:
"Und das ist die Herausforderung, immer ein Stückchen weiter zu gehen und immer wieder neue Erfahrungen zu sammeln. Dass ich mit allem, was sich mit der Zeit in den Weg stellt, mit allen Problemen alleine fertig werde."