Im Casa di Goethe wird zu vergessenen Architektinnen geforscht

    Blick in das ehemalige Zimmer des Malers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein in der Casa di Goethe. Im Hintergrund eine Kopie des Gemäldes "Goethe in der Campagna" von 1786/87, gemalt von Tischbein.
    Die Casa di Goethe in Rom ist das einzige deutsche Museum im Ausland. Hier lebte Goethe in einer WG mit den Malern Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Johann Georg Schütz und Friedrich Bury. © imago / epd / Agenzia Romano Siciliani
    Plautilla Bricci und Astra Zarina teilen das Schicksal vieler Frauen ihrer Zeit: Ihr Werk wurde kaum anerkannt. In dem Museum Casa di Goethe in Rom wird derzeit zu den Architektinnen geforscht, die beide einen Bezug zu Rom haben. Bricci (1616-1705) habe nicht nur Bauwerke errichtet, sondern auch gemalt, sagte die Kulturjournalistin Laura Helena Wurth am Dienstagabend in Rom. Als Stipendiatin des Goethe-Hauses stellt sie der Römerin Bricci die lettisch-amerikanische Architektin Astra Zarina (1929-2008) gegenüber. Zarina erhielt als erste Frau ein Stipendium der American Academy in Rom und wirkte in den 1960er Jahren maßgeblich an der Gestaltung des Märkischen Viertels in Berlin mit. "Bricci und Zarina haben das Bild ihrer jeweiligen Stadt beeinflusst, werden jedoch kaum erwähnt", so Wurth. Die Ergebnisse ihrer Studien verarbeitet die Autorin in einem Radiofeature, das Anfang Dezember im Deutschlandfunk Kultur gesendet werden soll. Die Casa di Goethe ist das einzige von der Bundesregierung geförderte deutsche Museum im Ausland.