Im Abseits

Von Luise Sammann und Fatih Kanalici · 02.06.2013
Von den vielen hunderttausend afrikanischen Flüchtlingen, die jedes Jahr in der Türkei stranden, hoffen manche auch auf eine Fußballkarriere. Doch statt zu gutbezahlten Profis werden sie zu illegalen Einwanderern.
250.000 Flüchtlinge, so schätzt die Internationale Organisation für Migration, stranden jedes Jahr auf ihrem Weg nach Europa in der Türkei. Bleiben will dort kaum einer von ihnen, denn eine Chance auf Asyl gibt es für sie am Bosporus nicht. Und dennoch: Eine kleine Gruppe hofft schon hier, vor den Toren der EU, auf ein besseres Leben. Es sind junge afrikanische Fußballspieler, die von einer Karriere in der türkischen Süper Lig träumen.

So genannte Agenten, die den Nigerianern, Ghanaern, Kamerunern oder auch Senegalesen in ihrer Heimat Profi-Verträge und große Karrieren versprechen, schleusen sie für mehrere Tausend Euro nach Istanbul. Erst da wird den jungen Spielern klar, dass hier niemand auf sie wartet: Kein Vertrag, keine Arbeitsgenehmigung, keine Unterkunft.

"Was mich an den Jungs, um die es hier geht, wirklich beeindruckt hat, ist ihr Stolz! Sie wollen nicht bemitleidet werden, sondern akzeptiert und vielleicht irgendwann bewundert. Sie wollen einfach
nur ihre Chance."

Eine Reportage von Luise Sammann und Fatih Kanalici.


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Die Autorin Luise Sammann
Die Autorin Luise Sammann© privat