„Ihr werdet niemals sicher sein“
Mit Küchenmessern und Fleischerbeilen töteten zwei Islamisten vor vier Wochen einen jungen Soldaten im Londoner Stadtteil Woolwich. Die Tat war der Auslöser für eine ganze Reihe anti-islamischer Vorfälle. Scotland Yard untersucht unterdessen weiter die Hintergründe des Verbrechens.
Inzwischen ist das Schlimmste vorbei. Doch unmittelbar nach dem Mord in Woolwich an dem Soldaten Lee Rigby, waren antiislamische Vorfälle nahezu explodiert – von durchschnittlich acht auf weit über 200 täglich. Muslimische Frauen wurden angespuckt, ihre Kopftücher weggerissen, bärtige Männer im Kaftan als Soldatenmörder beschimpft, ein Dutzend Moscheen attackiert, in Nordlondon brannte ein islamisches Gemeindezentrum. Auf die Wände schmierten Unbekannte: EDL – die Abkürzung für die rechtsradikale English Defense League. Deren Anführer Tommy Robinson verteidigte den Protest in der BBC:
„Ja, unsere Taktik ist fragwürdig. Und ich kann Menschen verstehen, die sagen: Ihr geht den falschen Weg. Aber welche Alternative haben wir – als Leute aus der Arbeiterklasse, die, sobald wir uns aus dem Fenster lehnen, hören, Ihr seid Rassisten oder Faschisten. Ich will, dass der Bau von Moscheen in diesem Land gestoppt wird, bis sich der Islam so reformiert, dass er zur westlichen Demokratie und Freiheit passt.“
Dutzende rechtsradikale Randalierer nahm die Polizei fest und verstärkte den Schutz gefährdeter Moscheen. Auslöser: der brutale Mord, der am 22. Mai nicht nur die Briten erschütterte. Die 28 und 22 Jahre alten Täter wurden in Nigeria geboren, gingen in London zur Schule und traten vom Christentum zum Islam über. Am helllichten Tag lauerten sie dem 25-jährigen Familienvater und Soldaten Lee Rigby in der Nähe seiner Kaserne auf und schlachteten ihn unter dem Ruf „Allahu Akbar“ ab – mit Küchenmessern und Fleischerbeilen. Dann wandte sich der ältere der beiden, Michael Adebolajo, an Schaulustige, deren Handy-Videos um die Welt gingen:
„Ihr Leute werdet niemals sicher sein. Jagt Eure Regierung fort – sie schert sich nicht um Euch. Denkt ihr, David Cameron wird in den Straßen gejagt, wenn wir unsere Waffen sprechen lassen? Dass Politiker sterben müssen. Nein, es wird den normalen Briten treffen, Euch – und Eure Kinder.“
Eine mutige Zeugin wollte dem Opfer helfen und stellte einen Angreifer zur Rede.
„Er sagte, fass ihn nicht an, ich habe ihn getötet. Ich sagte: warum? Weil er ein britischer Soldat ist. Er hat Muslime in muslimischen Ländern getötet, wo er nichts zu suchen hat.“
Vergeblich bat sie ihn darum, ihr seine Waffen zu geben. Beide Männer warteten nach der Tat ruhig auf die Polizei. Als sie eintraf, griffen sie die Beamten an, wurden aber niedergeschossen. Während sie streng bewacht im Krankenhaus ihre Schussverletzungen auskurierten, tagte der nationale Krisenstab; Hunderte legten am Tatort Blumen nieder:
„Das mache ich, um Unterstützung und Respekt zu zeigen; es war so grauenhaft. Es kommen noch viele mehr heute hierher.“
Noch immer ermittelt Scotland Yard, ob die beiden mutmaßlichen Mörder Hintermänner hatten; das Augenmerk richtet sich auch auf Hassprediger, unter deren Einfluss die Attentäter gestanden haben könnten. Klar ist inzwischen, dass beide den Sicherheitsbehörden bekannt waren. Der Geheimdienst MI 5 hat sogar vergeblich versucht, den 28-jährigen Adebolajo als Mitarbeiter anzuwerben. Premierminister David Cameron sprach von einem terroristischen Akt; ein Parlamentsausschuss werde bis Jahresende klären:
„Wie die Verdächtigen radikalisiert wurden, was wir über sie wussten, ob mehr hätte getan werden müssen, um sie zu stoppen und was wir daraus lernen sollten. Um der Bedrohung des Extremismus zu begegnen, müssen wir seine Ursachen verstehen. Jene, die diese hartherzige und abscheuliche Tat begangen haben, pervertieren den Islam mit einer extremistischen Ideologie, um eine Kultur der Opferrolle und gerechtfertigter Gewalt zu schaffen.“
Adebolajo, der von Gutachtern für geistig gesund und vernehmungsfähig beurteilt wurde, bezeichnete sich vor Gericht als Krieger und störte wiederholt seine Anhörung; die nächste ist am kommenden Freitag angesetzt.
„Ja, unsere Taktik ist fragwürdig. Und ich kann Menschen verstehen, die sagen: Ihr geht den falschen Weg. Aber welche Alternative haben wir – als Leute aus der Arbeiterklasse, die, sobald wir uns aus dem Fenster lehnen, hören, Ihr seid Rassisten oder Faschisten. Ich will, dass der Bau von Moscheen in diesem Land gestoppt wird, bis sich der Islam so reformiert, dass er zur westlichen Demokratie und Freiheit passt.“
Dutzende rechtsradikale Randalierer nahm die Polizei fest und verstärkte den Schutz gefährdeter Moscheen. Auslöser: der brutale Mord, der am 22. Mai nicht nur die Briten erschütterte. Die 28 und 22 Jahre alten Täter wurden in Nigeria geboren, gingen in London zur Schule und traten vom Christentum zum Islam über. Am helllichten Tag lauerten sie dem 25-jährigen Familienvater und Soldaten Lee Rigby in der Nähe seiner Kaserne auf und schlachteten ihn unter dem Ruf „Allahu Akbar“ ab – mit Küchenmessern und Fleischerbeilen. Dann wandte sich der ältere der beiden, Michael Adebolajo, an Schaulustige, deren Handy-Videos um die Welt gingen:
„Ihr Leute werdet niemals sicher sein. Jagt Eure Regierung fort – sie schert sich nicht um Euch. Denkt ihr, David Cameron wird in den Straßen gejagt, wenn wir unsere Waffen sprechen lassen? Dass Politiker sterben müssen. Nein, es wird den normalen Briten treffen, Euch – und Eure Kinder.“
Eine mutige Zeugin wollte dem Opfer helfen und stellte einen Angreifer zur Rede.
„Er sagte, fass ihn nicht an, ich habe ihn getötet. Ich sagte: warum? Weil er ein britischer Soldat ist. Er hat Muslime in muslimischen Ländern getötet, wo er nichts zu suchen hat.“
Vergeblich bat sie ihn darum, ihr seine Waffen zu geben. Beide Männer warteten nach der Tat ruhig auf die Polizei. Als sie eintraf, griffen sie die Beamten an, wurden aber niedergeschossen. Während sie streng bewacht im Krankenhaus ihre Schussverletzungen auskurierten, tagte der nationale Krisenstab; Hunderte legten am Tatort Blumen nieder:
„Das mache ich, um Unterstützung und Respekt zu zeigen; es war so grauenhaft. Es kommen noch viele mehr heute hierher.“
Noch immer ermittelt Scotland Yard, ob die beiden mutmaßlichen Mörder Hintermänner hatten; das Augenmerk richtet sich auch auf Hassprediger, unter deren Einfluss die Attentäter gestanden haben könnten. Klar ist inzwischen, dass beide den Sicherheitsbehörden bekannt waren. Der Geheimdienst MI 5 hat sogar vergeblich versucht, den 28-jährigen Adebolajo als Mitarbeiter anzuwerben. Premierminister David Cameron sprach von einem terroristischen Akt; ein Parlamentsausschuss werde bis Jahresende klären:
„Wie die Verdächtigen radikalisiert wurden, was wir über sie wussten, ob mehr hätte getan werden müssen, um sie zu stoppen und was wir daraus lernen sollten. Um der Bedrohung des Extremismus zu begegnen, müssen wir seine Ursachen verstehen. Jene, die diese hartherzige und abscheuliche Tat begangen haben, pervertieren den Islam mit einer extremistischen Ideologie, um eine Kultur der Opferrolle und gerechtfertigter Gewalt zu schaffen.“
Adebolajo, der von Gutachtern für geistig gesund und vernehmungsfähig beurteilt wurde, bezeichnete sich vor Gericht als Krieger und störte wiederholt seine Anhörung; die nächste ist am kommenden Freitag angesetzt.