Iglu im Museum
Der im November 2003 verstorbene Künstler Mario Merz wird in seiner Heimatstadt Turin mit einem eigenen Museum geehrt. Am vergangenen Wochenende wurde das Museum, das am Stadtrand in einer ehemaligen Industrieanlage residiert, mit einer Ausstellung eingeweiht. Gezeigt werden vor allem Werke aus Merz' Nachlass.
Das Merz-Museum ist das erste Museum in Turin für nur einen einzigen Künstler. Gleichwohl hat sich in Turin bereits schon vorher eine Art "Tradition" von Ausstellungen der Gegenwartskunst herausgebildet, glaubt Dieter Schwarz von der Mario Merz-Stiftung, der auch als künstlerischer Berater für das Museum zuständig ist. Die Stiftung verwaltet das Erbe Merz'.
Schwarz sagte in Fazit, dass Merz in dem Museum nicht als ehernes Denkmal behandelt werden soll, sondern auch Begegnungen mit anderen Künstlern, vor allem jüngeren, ermöglicht werden sollen.
Merz gilt als einer der Hauptvertreter der "arte povera" (arme Kunst), eine vor allem in Italien in den 60er und 70er Jahren hervortretende Kunstrichtung, die den Fetischcharakter der Kunst abschütteln wollte und sich im Gegensatz zur Pop-Art und minimal art sah. Gearbeitet wurde mit Naturmaterialien wie Reisig, Holz, Stein, Schiefer und Wachs, aber auch alltägliche Fundstücke wie Neonröhren oder Regenschirme.
Merz, der auch der "italienische Beuys" genannt wird, wollte Kunst als Prozess verstanden wissen, bei dem das entstehende Objekt nur als Katalysator für soziale Bewegungen dient. Wie viele zu der Zeit träumte Merz von einem radikalen Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung.
Berühmt wurde er vor allem durch seine Iglus, die an eine naturnahe nomadenhafte Existenz erinnern und Schutzbedürftigkeit und Geborgenheit signalisieren. In seinen Zeichnungen und Malereien benutzte Merz archetypische Bilder von urtümlichen Tieren, Nashorn-Wesen aus ferner Vergangenheit. Die Schnittstelle zwischen Natur und Intellekt war sein Thema.
In vielen seiner Objekte tauchen blinkende Neonzahlenreihen auf - eine Hommage an den mittelalterlichen Mathematiker Leonardo Fibonacci, der eine Zahlenreihe zur Berechnung von Spiralen entdeckte. Spiralen tauchten dementsprechend oft auch in Merz' Werken auf.
Erst Mitte der 80er Jahre trat die "arte povera" ihren Siegeszug durch die Museen und Ausstellungsräume dieser Welt an und wurde somit eigentlich zu dem, was sie eigentlich bekämpfen wollte: der Iglu wurde zum Fetisch.
Schwarz sagte in Fazit, dass Merz in dem Museum nicht als ehernes Denkmal behandelt werden soll, sondern auch Begegnungen mit anderen Künstlern, vor allem jüngeren, ermöglicht werden sollen.
Merz gilt als einer der Hauptvertreter der "arte povera" (arme Kunst), eine vor allem in Italien in den 60er und 70er Jahren hervortretende Kunstrichtung, die den Fetischcharakter der Kunst abschütteln wollte und sich im Gegensatz zur Pop-Art und minimal art sah. Gearbeitet wurde mit Naturmaterialien wie Reisig, Holz, Stein, Schiefer und Wachs, aber auch alltägliche Fundstücke wie Neonröhren oder Regenschirme.
Merz, der auch der "italienische Beuys" genannt wird, wollte Kunst als Prozess verstanden wissen, bei dem das entstehende Objekt nur als Katalysator für soziale Bewegungen dient. Wie viele zu der Zeit träumte Merz von einem radikalen Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung.
Berühmt wurde er vor allem durch seine Iglus, die an eine naturnahe nomadenhafte Existenz erinnern und Schutzbedürftigkeit und Geborgenheit signalisieren. In seinen Zeichnungen und Malereien benutzte Merz archetypische Bilder von urtümlichen Tieren, Nashorn-Wesen aus ferner Vergangenheit. Die Schnittstelle zwischen Natur und Intellekt war sein Thema.
In vielen seiner Objekte tauchen blinkende Neonzahlenreihen auf - eine Hommage an den mittelalterlichen Mathematiker Leonardo Fibonacci, der eine Zahlenreihe zur Berechnung von Spiralen entdeckte. Spiralen tauchten dementsprechend oft auch in Merz' Werken auf.
Erst Mitte der 80er Jahre trat die "arte povera" ihren Siegeszug durch die Museen und Ausstellungsräume dieser Welt an und wurde somit eigentlich zu dem, was sie eigentlich bekämpfen wollte: der Iglu wurde zum Fetisch.

Der Künstler Mario Merz© AP