"Ich wurde nicht informiert"

17.11.2009
Nach dem Einsturz des Stadtarchivs muss sich die Stadt Köln ab heute vor Gericht gegenüber einigen Leihgebern verantworten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wissen sie nicht, wo und in welchem Zustand ihre Dokumente sind. Der Theater- und Opernregisseur Franz-Josef Heumannskämper gehört zu den Klägern. Er hatte den Nachlass des amerikanischen Barritons William Pierson dem Archiv überlassen.
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch mit Franz-Josef Heumannskämper.

Britta Bürger: Welche Konsequenzen hat dieser Verlust für Sie, aber auch für die Öffentlichkeit? Sie hatten ja Einiges vor mit diesem Material.

Franz-Josef Heumannskämper: Nachdem ich für Pierson die Sachen zumindest zeitlich geordnet hatte, war mir eigentlich die Idee, das in das Archiv zu geben, ganz freundlich, weil mir schien das dort sicher zu sein für die Nachwelt. Alles schien vorbildlich zu sein, so wie man das in einer Privatwohnung, Privathaushalt, gar nicht aufbewahren könnte. Darüber hinaus war es mir wichtig, dass diese Sachen der Wissenschaft und der Forschung zur Verfügung stehen, was auch geschehen ist. Mir blieb natürlich das Urheberrecht, das ist auch im Vertrag drin, und der andere wichtige Artikel des Paragrafen, der aus dem Vertrag, ist, dass das Archiv sich für die Instandsetzung und Erhalt des Materials zur Verfügung stellt.

Bürger: … einsetzt.

Heumannskämpfer: Ja genau.

Bürger: Wie ist man jetzt in den vergangenen acht Monaten mit Ihnen umgegangen nach dem Einsturz des Archivs?

Heumannskämper: Also mit mir ist man gar nicht umgegangen. Ich bin umgegangen.

Bürger: Wie wurden Sie informiert und auf dem Laufenden gehalten?

Heumannskämper: Ich wurde nicht informiert, also so wie jeder andere sonst über Presse. Ich war mit einer Arbeit nicht in Deutschlandland und hab das dann übers Fernsehen erfahren.

(...)

Das vollständige Gespräch können Sie mindestens bis zum 17.4.2010 in unserem Audio-on-Demand -Angebot nachhören.