"Ich wurde mit zurückhaltender Freundlichkeit empfangen"

Der Intendant des Hamburger Thalia Theaters, Ulrich Khuon, wechselt im nächsten Jahr ans Deutsche Theater in Berlin. In den acht Jahren seiner Amtszeit haben er und das Hamburger Publikum sich einander angenähert, resümiert Khuon. Man habe gegenseitig die Neugier wecken können.
Er sei am Anfang mit zurückhaltender Freundlichkeit empfangen worden, so Khuon, man habe nicht allzu große Erwartungen an ihn gestellt, zumal davor eine sehr erfolgreiche Intendanz von Jürgen Flimm geendet hatte. In den sieben, acht Jahren habe er auch eine Neugier wecken können beim Hamburger Publikum. Man sei auch in einen Dialog gekommen, habe Anteil nehmen können am Leben der Stadt und zugleich einen Schritt zurück gehen können, um über Dinge tiefer nachzudenken.

Auf die Frage, warum er an seinen bisherigen Stationen relativ lange verweilte, antwortet Khuon: "Ich bin kein Feuerwerksarbeiter". Seine Arbeit entfalte sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren wie ein Gespräch. Man entwickele dann erst eine Beziehung zu der Stadt.

Ab dem nächsten Jahr ist Ulrich Khuon Intendant am Deutschen Theater in Berlin. Er sei gespannt auf die Aufgabe und auf die Stadt, so Khuon, weil sie ihm fremd sei. Als Theatermacher müsse man sich ständig verändern, neue Reibungsflächen suchen, um sich weiterzuentwickeln.

Dennoch setzt er dabei auf Kontinuität, denn er will einige der Regisseure, mit denen er in Hamburg gearbeitet hat, mitnehmen. Zugleich will er offen bleiben für neues, für unbekannte Talente. Doch Khuon betont: "Ich bin kein Seilschaftintendant".

Sie können das vollständige Gespräch mit Ulrich Khuon mindestens bis zum 7.12.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio