Ich will keine Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland!
Nicht mal mehr hundert Tage bis zum Beginn dieser so genannten Fußball-WM. Was deshalb jetzt ganz schnell geklärt werden muss: Lässt sich die Sache noch irgendwie absagen? Es ist doch jetzt schon absehbar, wie furchtbar das alles wird.
Man muss sich doch bloß mal umschauen: Die Kuppel des Berliner Fernsehturms als Fußball in Telekom-Pink. Das sieht nicht nur schlimm aus, man hat auch so torwartmäßige Impulse deswegen: möchte hinhechten und das Ding fangen. Ich will aber nicht, dass jetzt ein halbes Jahr lang so ein monströser Sponsoren-Fußball über meinem Kopf hängt.
Alles, ausnahmslos alles wird für diese Weltmeisterschaft zugerichtet, alle Dimensionen des öffentlichen Raums. Es gibt praktisch kein Draußen mehr. Deutschland: eine totalitäre Fußball-Diktatur. Und die Intellektuellen machen mit, als hätten sie auf diesem Feld etwas zu suchen. Diese ganze Lawine von Fußball-Philosophien und Fußball-Gedichten, die da auf uns zurollt: Das ist doch ein einziger schlimmer Irrtum. Fußball-Intellektuelle sind ein Irrtum. Ein Widerspruch in sich. Unfassbar viele Bücher werden jetzt zum Thema Fußball auf den Markt geworfen. Alle sicher irrsinnig klug. Aber wer soll das bitte lesen? Entweder man schaut Fußball, oder man liest, und das ist dann eine Entscheidung gegen den Fußball.
Fußballstadien sind nichts für Intellektuelle. Stadien sind Gegenwelten zur Zivilgesellschaft, zu Toleranz und Aufklärung, Stadien sind die letzten Refugien für archaische Stammesrituale, Orte, an denen die Komplexität der modernen Welt für anderthalb Stunden durch primitivstes Freund-Feind-Denken unterlaufen wird. So gesehen kann man gar nicht dankbar genug sein, dass Stadien meistens aus dickem Beton bestehen und neuerdings sogar Dächer haben. Der nächste Schritt muss darin bestehen, sie vollkommen hermetisch abzuschließen und nichts und niemanden mehr herauszulassen in die wirkliche Welt, und bitte schon gar nicht in die Politik. Einen Bundeskanzler, der wie ein kleiner Junge gegen jeden Ball tritt, der ihm hingelegt wird und sich dabei "Acker" nennen lässt, hatten wir schon. Man sieht ja, was ihm das gebracht hat. Außerdem bliebe uns ein weiterer patriotischer Fußball-Film von Sönke Wortmann erspart, das darf man bitte auch nicht vergessen.
Ich will keine Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland!
Und schon gar nicht will ich eine Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, bei der Deutschland bereits an Ecuador scheitern wird. Und das kann man ja jetzt absehen nach dem 1:4 gegen Italien vorgestern. Dann lieber so vorgehen wie bei André Hellers Eröffnungsshow: Wenn es peinlich zu werden droht, aus fadenscheinigen Motiven absagen. Insofern muss man jetzt alle Hoffnungen auf H5N1 setzen. Nur H5N1 kann uns jetzt noch vor der Totalblamage retten. Ich meine: Wir sind doch schon längst ein einziges Katastrophengebiet: "Leinenzwang für Katzen". Als behördliche Anordnung. Das sagt alles.
Ein Land, das sogar Katzen an die Leine legen lässt, kann sich doch unmöglich leisten, eine Fußballnationalmannschaft frei herumlaufen zu lassen, die gegen Italien alle Anzeichen der totalen inneren Auflösung, der fiebrigen Konfusion und der Selbstaufgabe zeigte. Und wer weiß schon, ob so etwas in einem Land, das sogar seine Wirtschaftserwartungen von dieser WM abhängig gemacht hat, nicht noch viel ansteckender und verheerender wirkt. Können wir uns das leisten?
Alles, ausnahmslos alles wird für diese Weltmeisterschaft zugerichtet, alle Dimensionen des öffentlichen Raums. Es gibt praktisch kein Draußen mehr. Deutschland: eine totalitäre Fußball-Diktatur. Und die Intellektuellen machen mit, als hätten sie auf diesem Feld etwas zu suchen. Diese ganze Lawine von Fußball-Philosophien und Fußball-Gedichten, die da auf uns zurollt: Das ist doch ein einziger schlimmer Irrtum. Fußball-Intellektuelle sind ein Irrtum. Ein Widerspruch in sich. Unfassbar viele Bücher werden jetzt zum Thema Fußball auf den Markt geworfen. Alle sicher irrsinnig klug. Aber wer soll das bitte lesen? Entweder man schaut Fußball, oder man liest, und das ist dann eine Entscheidung gegen den Fußball.
Fußballstadien sind nichts für Intellektuelle. Stadien sind Gegenwelten zur Zivilgesellschaft, zu Toleranz und Aufklärung, Stadien sind die letzten Refugien für archaische Stammesrituale, Orte, an denen die Komplexität der modernen Welt für anderthalb Stunden durch primitivstes Freund-Feind-Denken unterlaufen wird. So gesehen kann man gar nicht dankbar genug sein, dass Stadien meistens aus dickem Beton bestehen und neuerdings sogar Dächer haben. Der nächste Schritt muss darin bestehen, sie vollkommen hermetisch abzuschließen und nichts und niemanden mehr herauszulassen in die wirkliche Welt, und bitte schon gar nicht in die Politik. Einen Bundeskanzler, der wie ein kleiner Junge gegen jeden Ball tritt, der ihm hingelegt wird und sich dabei "Acker" nennen lässt, hatten wir schon. Man sieht ja, was ihm das gebracht hat. Außerdem bliebe uns ein weiterer patriotischer Fußball-Film von Sönke Wortmann erspart, das darf man bitte auch nicht vergessen.
Ich will keine Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland!
Und schon gar nicht will ich eine Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, bei der Deutschland bereits an Ecuador scheitern wird. Und das kann man ja jetzt absehen nach dem 1:4 gegen Italien vorgestern. Dann lieber so vorgehen wie bei André Hellers Eröffnungsshow: Wenn es peinlich zu werden droht, aus fadenscheinigen Motiven absagen. Insofern muss man jetzt alle Hoffnungen auf H5N1 setzen. Nur H5N1 kann uns jetzt noch vor der Totalblamage retten. Ich meine: Wir sind doch schon längst ein einziges Katastrophengebiet: "Leinenzwang für Katzen". Als behördliche Anordnung. Das sagt alles.
Ein Land, das sogar Katzen an die Leine legen lässt, kann sich doch unmöglich leisten, eine Fußballnationalmannschaft frei herumlaufen zu lassen, die gegen Italien alle Anzeichen der totalen inneren Auflösung, der fiebrigen Konfusion und der Selbstaufgabe zeigte. Und wer weiß schon, ob so etwas in einem Land, das sogar seine Wirtschaftserwartungen von dieser WM abhängig gemacht hat, nicht noch viel ansteckender und verheerender wirkt. Können wir uns das leisten?