
Homöopathie in der Diskussion"Da wirkt nichts!"
Podcast abonnieren- Globuli: Viele glauben dran, für andere ist es Humbug (picture alliance / perschfoto)
Nach der Einnahme von Globuli sollen in den USA Kleinkinder gestorben sein. Das entfacht die Debatte um die Homöopathie neu. Kritiker wie Norbert Aust vom "Netzwerk Homöopathie" fordern, dass die Krankenkassen Behandlungen nicht mehr finanzieren.
Es waren beunruhigende Meldungen aus den USA: Nach der Einnahme von Globuli sollen dort Kleinkinder gestorben sein. Das mutmaßlich tödliche Präparat enthielt offenbar unter anderem Belladonna, das aus der giftigen Tollkirsche gewonnen wird. Vermutet wird ein Herstellungsfehler - denn eigentlich sollen Wirkstoffe in homöopathischen Präparaten nicht mehr nachweisbar sein.
Nun wird wieder vermehrt über die kleinen Kügelchen gestritten. Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses, Josef Hecken, fordert in einer Zeitung strengere Auflagen. Und ginge es nach Norbert Aust vom "Netzwerk Homöopathie", könnten die die Methode anwendenden Ärzte ihr Tun sofort einstellen.
"Da wirkt nichts", sagt Aust im Deutschlandradio Kultur. Homöopathie liegt für ihn "im Wellness-Bereich".
Das Netzwerk habe der Homöopathie ursprünglich positiv gegenüber gestanden, berichtet Aust. Doch dann habe er viel recherchiert und sei schließlich zum Schluss gekommen, dass es nur um einen Placebo-Effekt gehe. Die Krankenkassen seien gesetzlich angehalten, nur "effektive Maßnahmen" zu bezahlen, betont Aust - insofern sollten sie "keinen einzigen Euro" für die Homöopathie ausgeben.