Hommelhoff: Die politische Komponente hat gefehlt

Der Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Peter Hommelhoff, hat die mangelnde Einbeziehung der Politik bei dem Auswahlverfahren für die deutschen Elite-Universitäten kritisiert. Eine gewisse politische Komponente hätte bei dem Entscheidungsprozess mit berücksichtigt werden müssen, sagte Hommelhoff im Deutschlandradio Kultur.
Man habe sich zwar auf eine wissenschaftsgetragene und wissenschaftsgetriebene Evaluierung und Begutachtung verständigt, erklärte Hommelhoff, „aber das bedeutet ja nicht, dass das ausschließlich läuft“. Die Minister hätten an gewisse Entscheidungen beteiligt werden müssen, äußerte er, „insbesondere, wenn die Entscheidungen schwierig sind oder wenn sie kontroverse Situationen unter den Wissenschaftlern enthalten. Ich kann mich da der Position von Frau Schavan eigentlich nur anschließen.“

Hommelhoff rechnet damit, dass die massive Kritik am Auswahlverfahren seitens der Politik zu Änderungen im Procedere der nächsten Staffel der Exzellenzinitiative führen wird. „Ich gehe davon aus, dass die Wissenschaftler einerseits bereit sein müssen, ihre Argumente der Politik zu eröffnen und von ihr auch abwägen zu lassen, wie sie umgekehrt bereit sein müssen, auch der Politik die Möglichkeit zu geben, ihre Gesichtspunkte vorzutragen, damit die Wissenschaftler diese Gesichtspunkte abwägen können“, sagte der Rektor der Heidelberger Universität.

Das gesamte Gespräch mit Peter Hommelhoff können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.