Holzminden an der Weser

Die Hauptstadt der Parfümeure

Verschiedene Aromakomponenten (Vanille) stehen in einem Werk in Holzminden (Niedersachsen).
Verschiedene Aromakomponenten (Vanille) stehen in einem Werk in Holzminden (Niedersachsen). © picture alliance / dpa / Swen Pförtner
Von Klaus Wilhelm · 11.06.2017
Die Revolution der Düfte kam aus dem Weserbergland: 1874 begann in Holzminden die Produktion des Aromastoffs Vanillin. Damit begründete der Chemiker Wilhelm Haarmann einen ganzen Wirtschaftszweig, der die Stadt bis heute prägt: die Industrie der Aromen - und der Düfte.
Wilhelm Haarmann ist eine Ikone seiner Zunft. Zeugnisse seines Wirkens finden sich allenthalben in der Stadt der Düfte und Aromen, wie sich Holzminden nennt.
Parfumeur Karl-Heinz Bork
Parfumeur Karl-Heinz Bork© Deutschlandradio / Klaus Wilhelm
Bis heute residieren hier die Nachfolger Haarmanns in Form der Firma Symrise, eine der weltweit größten in dieser Branche. Der Stadt gefällt es - einerseits: Ohne Symrise wäre Holzminden eine Kleinstadt wie jede andere. Andererseits liegt zuweilen eine Duftglocke über den Dächern, die nicht immer so bezaubert wie das Bouquet von Chanel N°5.
Symrise in Holzminden
Symrise in Holzminden © Deutschlandradio / Klaus Wilhelm
Trotzdem bleibt Holzminden die Stadt der Parfumeure, dieser Leute mit ihren unglaublichen Nasen, die Tausende Gerüche unterscheiden. Wo anders als hier hätte ein altgedienter Parfümeur auch noch das Duftkino erfunden.
Bei der Stadterkundung kann sich in Holzminden jeder an der Nase herumführen lassen. Wer im Weserbergland nicht lernt, was ein (guter) Geruch ist, der lernt es nirgendwo.

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