Holocaust-Museum in ehemaliger Schindler-Fabrik eröffnet

In einer ehemaligen Fabrik des Unternehmers Oskar Schindler in Tschechien ist ein Holocaust-Museum eröffnet worden. Schindler hatte in der Nazi-Zeit mehr als 1000 Juden das Leben gerettet. Zum Start des Projekts in Brnenec, rund 160 Kilometer östlich von Prag, wurden zwei Ausstellungen präsentiert. Die eine widmet sich dem Schicksal von Holocaust-Überlebenden, die andere der avantgardistischen Bauhaus-Bewegung. Geöffnet ist das Museum vorerst nur für Führungen an einzelnen Tagen im Jahr, wie eine Sprecherin der Gedenkstätte der Agentur CTK sagte. Die Fabrikgebäude stehen seit 2016 unter Denkmalschutz. Vor der Eröffnung des Museums musste die Industrieruine von giftigen Abfällen befreit und in jahrelanger Arbeit restauriert werden. Der Unternehmer Schindler beschäftigte im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend jüdische Zwangsarbeiter in seiner Rüstungsfabrik und schützte sie damit vor Deportation und Ermordung. Im Jahr 1944 wurde das Werk vom deutsch besetzten Krakau nach Brnenec verlegt. Es war ein Außenlager des deutschen Konzentrationslagers Groß-Rosen.