Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Entgrenzgänger II"

    Ein Plakat zur Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden im Deutschlandfunk in Köln.
    Hörspielpreis der Kriegsblinden. © Deutschlandradio - Victoria Reith
    Mit dem diesjährigen Hörspielpreis der Kriegsblinden ist die hr-Produktion "Entgrenzgänger II" von Robert Schoen ausgezeichnet worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis für Radiokunst wurde am Dienstagabend in Köln von der Film- und Medienstiftung NRW und vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) verliehen. Wie schon 2020 in seinem Hörspiel "Entgrenzgänger I" hatte Robert Schoen es wieder dem Zufall des Würfelns überlassen, wo sein Hörstück entstehen sollte. Es wurde die russische Stadt Tscherkessk im Nordkaukasus, was angesichts des Ukraine-Kriegs eine besondere Herausforderung gewesen sei, so die Jury. Schoen erzähle von einer Reise in einen kleinen, scheinbar abwegigen Teil Russlands und "von seinen unglaublich zugänglichen BewohnerInnen, ihrem Leben, ihren vielen Sprachen und Kulturen und dem alles verbindenden Thema Musik". Indem Schoen sich ganz dem Zufall überlasse - als Motor seiner Reise wie als ästhetisches Prinzip des Hörspiels - "gelingt es ihm wunderbar spielerisch, das Unbekannte, Undeutliche, die Zwischenräume produktiv zu machen". Mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden wird seit 1952 jedes Jahr ein Original-Hörspiel ausgezeichnet, "das in herausragender Weise die Möglichkeit der Kunstform realisiert und erweitert".