Hörprobe. Kammerkonzert aus der Universität der Künste Berlin

Musikstudium trotz Lockdown

Vor dem stattlischen Eingang mit Säulenmotiven eines historischen Gebäudes wehen Fahnen mit dem Schriftzug der UdK Berlin.
Die Universität der Künste Berlin verfügt über mehrere Gebäude, in diesem in der Bundesallee befindet sich der Joseph-Joachim-Saal. © imago images / F. Berger
Moderation: Petra Rieß · 08.12.2020
Die Udk Berlin zählt zu den traditionsreichsten Kunsthochschulen. Aus aller Welt strömen junge Talente hierher. Die Hörprobe stellt einige Studierende vor. Sie berichten, dass Corona den Hochschulalltag verändert hat, sie aber an ihrem Berufswunsch festhalten.
Die Hörprobe präsentiert Kammermusik in ganz unterschiedlichen Besetzungen und aus verschiedenen musikalischen Epochen. Im Gespräch berichten die jungen Talente von ihrer, ihrem Studium und von den ganz persönlichen Plänen für die Zukunft.

Dem Gründungsvater gewidmet

Die UdK Berlin zählt zu den größten, vielseitigsten und traditionsreichsten künstlerischen Hochschulen der Welt. Mit über 70 Studiengängen wird hier das ganze Spektrum der Künste abgebildet. Dabei kann die Musikfakultät auf eine lange Tradition zurückblicken.
1869 gründete der Geiger und Brahms-Freund Joseph Joachim die Königliche akademische Hochschule für Musik. Führende Musiker und Komponisten wie Max Bruch, Franz Schrecker, Paul Hindemith, Artur Schnabel oder auch Wanda Landowska machten (und machen bis heute) diese Ausbildungseinrichtung zu einer ersten Adresse für junge Künstler. Einer der großen Konzertsäle des Hauses ist nach ihm benannt.
Fotographie mit eigenhändiger Unterschrift des Jahrhundertgeigers, der mit großem Bart seine Geige spielt.
Für Geiger Joseph Joachim wurden unzählige Konzerte komponiert.© imago images / Leemage
Wer Musiker werden möchte, trifft diesen Entschluss schon lange, bevor sich überhaupt eine Tür zur Musikhochschule öffnet. Üben, sich austesten, Instrumentenwechsel, experimentieren, scheitern - der Weg auf die Bühne ist kein kurzer. Wer ihn dennoch gehen will, braucht Ausdauer, Visionen, Durchsetzungsvermögen und vor allem auch Mut.
Mit der Corona-Pandemie hat sich für angehende Musikerinnen vieles geändert, Probespiele und Vorsingen finden nicht statt, Wettbewerbe und Musikprojekte wurden abgesagt. Absolventen bekommen weniger Chancen als bisherige Generationen, sagt der Präsident Bernd Redmann der Hochschule für Musik und Theater München.

Zurzeit alles anders

Das Sommersemester fand auch für die Musikstudierenden der UdK im Lockdown und digital statt. Doch Musik braucht die Kommunikation, das Miteinander, die feinen Zwischentöne, den unmittelbaren Klang und den Moment. Kein noch so perfekter digitaler Unterricht kann den Präsenzunterricht ersetzen.
Porträt eines jungen Mannes mit etwas strubbeligen, blondem Haar, der seinen Cellobogen breit lachend in den Vordergrund hält.
Der Cellist Philipp Schupelius bleibt bei seinem Entschluss, Musik zu studieren.© Philipp Schupelius / Thomas Raggam
Im aktuellen Wintersemester gibt es nun wieder mehr Möglichkeiten für ein Musizieren außerhalb der eigenen vier Wände, doch die Herausforderungen sind riesengroß. Für manche liegt in der Krise auch eine Chance. Doch welche neuen Arbeits- sowie Lehr- und Lernkulturen wurden entwickelt? Wo steht die Musikausbildung momentan? Welche Visionen haben Studierende der Udk Berlin?
Live aus dem Joseph-Joachim-Konzertsaal der UdK Berlin
Niccolò Paganini
Moses Variationen für 2 Cellli

Serena Fantini, Violoncello
Philip Schupelius, Violoncello

Max Reger
Suite für Viola Solo e-Moll op. 131 Nr.3

Guohan Tang, Viola

Tianyang Zhang
"Pavilion alongside Mountains" für Klavier, Violine und Violoncello

Ensemble Ilinx:
Theresa Park, Violine
Jakob Daniel Seel, Violoncello
Seunghun Shin, Klavier

Karol Szymanowski
Aus den Metopen op. 29: Nr. 1: L'île des sirènes

Pascal Dusapin
Etüde Nr. 2

Wataru Hisasue, Klavier

Ludwig van Beethoven
Trio für Flöte, Fagott und Klavier G-Dur WoO 37
dar.:
2. Adagio
3. Thema andante con Variazioni

Ronja Macholdt, Flöte
Carlotta Brendel, Fagott
Yoonji Kim, Klavier

Warne Marsh
Marshmallow

Mel Tormé/ Robert Wells
Borne to be Blue

Asger Nissen, Altsaxophon
Thorbjørn Stefansson, Kontrabass
Marius Wankel, Schlagzeug

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