Höhere Sensibilität für Korruption in deutschen Unternehmen
Beim Thema Korruption hat in den Unternehmensvorständen Deutschlands ein deutlicher Bewusstseinswandel stattgefunden, konstatiert Joseph Wieland, Vorstand des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik.
Dafür gebe es mehrere Gründe, sagte Wieland am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. So sei der Tatbestand der Korruption in das Strafrecht abgewandert, weshalb nun auch Gefängnis drohe. Die Fälle Worldcom und Enron in den USA hätten gezeigt, dass Unternehmen in ihrem Bestand gefährdet sind, wenn sie tief in den Korruptionssumpf absinken. Auch seien die entstehenden Kosten so hoch, dass sich das ganze Geschäft nicht lohne.
"Insofern ist heute ein Bewusstsein da, dass es nicht mehr gewollt wird und dass vor allem ziemlich schnell Anzeige erstattet wird."
Der Vorschlag eines Zentralregisters ist nach Meinung von Wieland schwierig umzusetzen. So könnten auf den Registerführenden Haftungsansprüche zukommen. Auch müsse man klären, wie Firmen aus dieser Liste wieder gestrichen werden könnten, zum Beispiel wenn Firmen Korruptionsprävention betreiben würden. Des Weiteren müsse geklärt werden, ob es sich um Fälle einzelner Mitarbeiter handelt oder ob Korruption Firmenpolitik ist.
"Es wäre ja unfair, eine Firma für das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters zu sperren."
Problematisch seien die Grauzonen zum Beispiel in Ländern, in denen häufig Korruption vorkomme. Die Mitarbeiter könnten trainiert werden, bevor sie entsprechende Projekte übernehmen, so Wieland. Die Unternehmenskultur solle sich an ethischen Gesichtspunkten orientieren und die Mitarbeiter könnten Anreize erhalten, sich an die Maßstäbe zu halten:
"Der Punkt ist, dass man versuchen muss, es zu verhindern und nicht, dass man versuchen muss, es durch Kontrolle hinterher herauszufinden, weil dann die Dinge passiert sind und das ist sehr schädlich für die Firma und für den Mitarbeiter."
Zur Grauzone gehörten auch Provisionszahlungen: Sie seien illegal, wenn sie gezahlt würden um einen Auftrag zu bekommen, sagte Wieland. Bei Inanspruchnahme von Dienstleistungen seien sie dagegen erlaubt.
"Insofern ist heute ein Bewusstsein da, dass es nicht mehr gewollt wird und dass vor allem ziemlich schnell Anzeige erstattet wird."
Der Vorschlag eines Zentralregisters ist nach Meinung von Wieland schwierig umzusetzen. So könnten auf den Registerführenden Haftungsansprüche zukommen. Auch müsse man klären, wie Firmen aus dieser Liste wieder gestrichen werden könnten, zum Beispiel wenn Firmen Korruptionsprävention betreiben würden. Des Weiteren müsse geklärt werden, ob es sich um Fälle einzelner Mitarbeiter handelt oder ob Korruption Firmenpolitik ist.
"Es wäre ja unfair, eine Firma für das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters zu sperren."
Problematisch seien die Grauzonen zum Beispiel in Ländern, in denen häufig Korruption vorkomme. Die Mitarbeiter könnten trainiert werden, bevor sie entsprechende Projekte übernehmen, so Wieland. Die Unternehmenskultur solle sich an ethischen Gesichtspunkten orientieren und die Mitarbeiter könnten Anreize erhalten, sich an die Maßstäbe zu halten:
"Der Punkt ist, dass man versuchen muss, es zu verhindern und nicht, dass man versuchen muss, es durch Kontrolle hinterher herauszufinden, weil dann die Dinge passiert sind und das ist sehr schädlich für die Firma und für den Mitarbeiter."
Zur Grauzone gehörten auch Provisionszahlungen: Sie seien illegal, wenn sie gezahlt würden um einen Auftrag zu bekommen, sagte Wieland. Bei Inanspruchnahme von Dienstleistungen seien sie dagegen erlaubt.