Historikerin für Öffnung der Holocaust-Archive

Die Historikerin Sybille Steinbacher hat sich dafür ausgesprochen, das Opfer-Archiv des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes für die Forschung zu öffnen. Mit Hilfe des Archivs könnten sich Wissenschaftler erstmals einen systematischen Überblick über die Opfer des Nationalsozialismus verschaffen.
Zudem wisse man bisher nicht viel über einzelne Opfergruppen, wie zum Beispiel Homosexuelle, so genannte Asoziale, Prostituierte oder auch die Zeugen Jehovas, sagte Steinbacher, die im Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitet, im Deutschlandradio Kultur.

Steinbacher ergänzte, die Organisation des Archivs aus den beiden Trägern Rotes Kreuz und Bundesregierung sei anachronistisch: "Es ist an der Zeit, hier unbedingt einzugreifen und der Forschung Zugang zu verschaffen." Eine Eingliederung der Daten in das Bundesarchiv sei eine "wunderbare Lösung".


Das vollständige Gespräch mit Sybille Steinbacher können Sie für eine begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player hören.