Historikerin bestätigt Fehler bei Stolperstein-Aktion des Auswärtigen Amtes

    Stolpersteine vor einen Haus in der Skalitzer Straße in Berlin Kreuzberg: Sie sind Margot Friedländer (damals noch Bendheim) und ihrer Familie gewidmet. Margot ist die einzige, die den Holocaust überlebte
    Stolpersteine vor einen Haus in der Skalitzer Straße in Berlin Kreuzberg: Sie sind Margot Friedländer (damals noch Bendheim) und ihrer Familie gewidmet. Margot ist die einzige, die den Holocaust überlebte © dpa / picture alliance / Britta Pedersen
    Die Historikerin Annette Weinke hat bestätigt, dass es bei der Stolperstein-Aktion für ehemalige Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes Fehler gegeben hat. Darüber hatte das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet. Das Auswärtige Amt hatte im vergangenen November zahlreiche sogenannte Stolpersteine, für ehemalige Beschäftigte verlegt. Diese seien ab 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Dienst entlassen, verfolgt, oder umgebracht worden. Nach „Spiegel“-Recherchen befinden sich darunter aber auch einige überzeugte Nationalsozialisten. Im Deutschlandfunk Kultur stellte Weinke die vom Auswärtigen Amt gewählte Erinnerungsform in Frage. Stolpersteine seien eigentlich dafür gedacht, an anonyme Opfer des Nationalsozialismus‘ zu erinnern. Sie habe den Eindruck, dass bei der Verlegung der Steine zum Gedenken an die früheren Mitarbeiter nicht richtig nachgedacht wurde. Dafür spreche, dass 56 Steine auf einmal verlegt worden seien. Bei einer so großen Zahl könnten Fehler passieren.
    Weinke lehrt an der Universität Jena und hat in einer unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Auswärtigen Amts mitgearbeitet.