Historiker empfehlen breite Debatte über Uni-Namen in Tübingen

    Das Eingangsschild der Eberhard Karls Universität in Tübingen
    Studenten fordern, dass die Universität Tübingen auf ihre Namenszusätze verzichtet. © picture alliance / dpa
    Die Historiker-Kommission der Universität Tübingen empfiehlt eine "breite und offene Diskussion" über die Frage der Beibehaltung des Namens der Hochschule. Egal welche Entschiedung auch falle, sie werde für Unmut und Widerspruch sorgen, heißt es in dem auf der Seite der Uni veröffentlichten Gutachten. Die Universität ist nach Graf Eberhard und Herzog Karl Eugen von Württemberg benannt. Studierende wollen eine Änderung: Eberhard, der Gründer der Uni, gilt als Antisemit, Herzog Karl Eugen, soll junge Männer als Soldaten ins Ausland verkauft haben. Der Senat der Hochschule hatte 2021 eine Arbeitsgruppe beauftragt, um ein Gutachten zu den Namensgebern zu erstellen. Darin heißt es, die Mitglieder der Kommission sähen ihre Aufgabe nicht darin, sich in der Auseinandersetzung zu positionieren. Über die Frage von Beibehaltung oder Änderung des Namens gebe es auch in der Kommission unterschiedliche Auffassungen. Die zusammengestellten Informationen sollten den Forschungsstand dokumentieren und eine historische Interpretation anbieten. Die Universitätsgremien müssten die Frage beantworten, was man mit der Aufgabe des historischen Namens gewinne und auch verliere.