Historiker Eichwede: Aus Beutekunst Botschafter machen

04.03.2009
Der Bremer Osteuropa-Historiker Wolfgang Eichwede hat im deutsch-russischen Streit um die Rückgabe von Beutekunst eine neue Philosophie angemahnt. Eine Perspektive könne allein darin liegen, dass die deutschen Museen, die etwas verloren hätten, direkt mit den russischen Häusern in Kontakt treten, die im Besitz der Kunstwerke seien, sagte der Leiter der Forschungsstelle Osteuropa.
Der Bremer Osteuropa-Historiker Wolfgang Eichwede hat im deutsch-russischen Streit um die Rückgabe von Beutekunst eine neue Philosophie angemahnt.

Eine Perspektive könne allein darin liegen, dass die deutschen Museen, die etwas verloren hätten, direkt mit den russischen Häusern in Kontakt treten, die im Besitz der Kunstwerke seien, sagte der Leiter der Forschungsstelle Osteuropa.

Zwar müsse auf das Völkerrecht nicht unbedingt verzichtet werden, erklärte der Wissenschaftler, die Rechtsfrage dürfe aber nicht im Vordergrund stehen. Er schlug vor, "... dass man auch bereit ist, große Teile der deutschen Kulturgüter nicht mehr einzufordern, weil sie einfach nicht mehr einforderbar sind, dass man vielleicht mal eine andere Philosophie probiert. Als Schlagwort sag ich mal: Wie man aus Beute- und Trophäenkunst Botschafter machen kann." Was im Krieg aus Deutschland weggenommen worden sei, könne heute zum Botschafter deutscher Kultur in Russland werden.