Hilferufe auf See

Von Peter Kirsten · 07.07.2012
Der Beruf, mit dem das moderne Kommunikationszeitalter begann, existiert nicht mehr. Seit Ende der 90er-Jahre sind die Funkoffiziere aus der Seefahrt verschwunden. Von Beginn des 20. Jahrhunderts an haben die Morsekünstler ihren Schiffen auf See eine Sprache gegeben.
Schon kurz nach der Titanic-Katastrophe wurde im Battery Park von New York ein Denkmal für jene Funker eingeweiht, die im Dienst ihr Leben verloren. Damals berichtete die amerikanische Schriftstellerin Willa Carther von diesen Männern und ihren untergegangenen Schiffen, "bei denen nicht eine Seele gerettet worden wäre, hätte es den Einsatz und die Treue dieser Funkoffiziere nicht gegeben."

An erster Stelle stand Jack Philipps, der 1. Funkoffizier der Titanic. Solche heroischen Beschreibungen haben einen Mythos geschaffen, der den alltäglichen Dienst auf See ausblendete. Nicht jeder Funkoffizier musste in seinem Leben SOS geben, und nicht jeder, der dieses Notzeichen senden musste, kam ums Leben. Was bleibt und nicht vergessen wird, sind die einzigartigen Geschichten des Seefunks und die Erinnerungen ihrer stolzen Veteranen.