100. Geburtstag von Hildegard Knef

„Meine Lieder sind anders, so wie ich bin“

Eine junge Frau mit Sonnenhut: Hildegard Knef 1964 an der Cote d'Azur.
Hildegard Knef mal nicht im glamourösen Abendkleid und mit langen Wimpern auf der Bühne, sondern 1965 beim Urlaub an der Cote d'Azur © picture alliance / Sammlung Richter
Ein Leben allein genügte ihr nicht: Hildegard Knef erfand sich immer wieder neu - als Kinostar der Nachkriegszeit, Chansonsängerin, Autorin. Sie feierte Erfolge, erlebte bittere Niederlagen und gab nie auf. Vor 100 Jahren wurde die außergewöhnliche Künstlerin geboren.
„Ich habe eigentlich nie eine Mittellage gehabt. Ich habe entweder sehr großen Erfolg oder ganz bedeutenden Misserfolg gehabt“, beschreibt Hildegard Knef ihr Leben.
Mal wurde sie abgrundtief gehasst, mal überschwänglich geliebt. Mal wuchs sie über sich hinaus, dann wieder scheiterte sie schmerzhaft – vor allem aber war sie ihrer Zeit immer einen Schritt voraus: Sie war die erste deutsche Schauspielerin, die nach dem Krieg international beachtet wurde. Sie pflanzte ein emanzipiertes Frauenbild mitten ins Biedermeier der Adenauer-Zeit hinein. Hochbegabt als Schauspielerin, Schriftstellerin, Sängerin und Malerin auf der einen Seite, in hohem Maße selbstzerstörerisch und absturzgefährdet auf der anderen. Immer war Hildegard Knef dabei ein fester Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Das neue Gesicht der Trümmerfilme

Hildegard Knef wird am 28. Dezember 1925 in Ulm geboren. Ihr Vater stirbt, als sie wenige Monate alt ist. Die Mutter zieht mit ihr nach Berlin. Als die Nazis 1933 die Macht übernehmen, hat Knef gerade ihr erstes Grundschuljahr hinter sich.
Von nun an verläuft der Unterricht linientreu – „Verdummungsjahre“ wird sie das später nennen. Malen und Zeichnen machen ihr am meisten Spaß, mit 16 bewirbt sie sich für eine Ausbildung als Zeichnerin in der Trickfilmabteilung der UFA. Sie wird angenommen, merkt aber schnell, dass es ihr am Zeichentisch zu einsam ist.
Das Trickfilmatelier gehört zur Babelsberger Filmschule. Knef bewirbt sich für eine Schauspielausbildung und wird 1943 angenommen. Sie verliebt sich in den deutlich älteren Filmfunktionär Ewald von Demandowsky, einen überzeugten Nationalsozialisten.
Die Affäre schadet ihr nach Kriegsende nicht: Im Film „Die Mörder sind unter uns“ spielt Hildegard Knef eine KZ-Überlebende, die ins zerstörte Berlin zurückkehrt. Der Trümmerfilm hat seinen ersten Star. Knef wird zum Symbol des Neuanfangs in Deutschland. In den Kritiken wird sie als „natürlich und ungekünstelt“ beschrieben, als „zupackend und lebendig“. Schnell füllt Knef die Titelseiten der Zeitschriften – auch US-amerikanische Magazine berichten.
Schwarzweiß-Aufnahme aus dem Film "Die Mörder sind unter uns": Eine Frau (Hildegard Knef) und ein Mann (Wilhelm Borchert) halten sich im Arm, beide schauen ernst, fast verzweifelt.
Hildegard Knef mit Wilhelm Borchert in "Die Mörder sind unter uns". Mit dem Film gelingt ihr der Durchbruch. Auch Hollywood interessiert sich für die junge Schauspielerin© picture alliance / Everett Collection

Hollywood - und die Angst vor dem Abstieg

Knefs Ziel ist klar: Sie will nach Amerika. Mit ihrem ersten Ehemann, dem jüdischen US-Filmoffizier Kurt Hirsch, geht sie 1948 in die USA. Sie hat einen Vertrag, aber Rollen bekommt die junge Berlinerin nicht. Auch Knefs Ehe mit Kurt Hirsch kriselt. Seine jüdische Familie, die 16 Angehörige im Holocaust verloren hat, erlebt die forsche Deutsche als Affront. 
Aber Knef knüpft während ihres ersten Hollywood-Aufenthalts Kontakte – unter anderem mit Marlene Dietrich: Von ihr lernt Knef Selbstinszenierung und Marketing, teilt mit ihr aber auch schon bald den Hang zur Astrologie und die Tablettensucht.
Marlene Dietrich umarmt Hildegard Knef. Beide lachen glücklich in die Kamera.
Umarmungen in der Garderobe: Marlene Dietrich gratuliert Hildegard Knef 1955 zu ihrem Erfolg mit dem Broadway-Musical "Silk Stockings"© picture alliance / AP
Knef bewundert Dietrichs „majestätische Aura“. Und Dietrich schwärmt wiederum über Knef: „Angst hatte sie vor niemandem. Sie hatte sehr viel Willenskraft - und außerdem war sie klug, was man nicht von allen Schauspielerinnen sagen kann.“ 
Doch Knef hatte durchaus Angst: Angst, dass ihre Karriere enden könnte, bevor sie wirklich begonnen hat – auf dem Abstellgleis in Hollywood. 1950 geht sie zurück nach Deutschland, dort soll ein Film mit Regisseur Willi Forst ihr ein Comeback ermöglichen. Aber es kommt anders. 
In „Die Sünderin“ ist Hildegard Knef für wenige Sekunden nackt zu sehen. Das sorgt für den größten Filmskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. Pfiffe und Buhrufe stören die Premiere im Frankfurter Turmpalast, warnende Flugblätter werden verteilt. Der Skandal lockt Millionen Menschen ins Kino, Regisseur Willi Forst profitiert von den Einnahmen. Knef hingegen wird auf der Straße beschimpft. 

Knef als Role Model eines neuen Frauenbildes

In den Kinos laufen unterdessen immer mehr Heimatfilme. Eine selbstbewusste, kantige Gestalt wie Hildegard Knef hat keinen Platz in solchen Produktionen. Sie geht zurück nach Hollywood, unternimmt einen zweiten Anlauf. Dieses Mal gelingt es. Eine ganze Serie von Filmen entsteht. 
An der Seite von Tyrone Power dreht Knef den Kalten-Krieg-Thriller „Kurier nach Triest“, kurz darauf den Spionage-Kriegsfilm „Entscheidung vor Morgengrauen“. Mit Gregory Peck ist sie in der Hemingway-Verfilmung „Schnee am Kilimandscharo“ zu sehen.
Schon bald erfährt sie den Ritterschlag: Sie darf ihre Hand- und Schuhabdrücke im Zement auf dem Hollywood Boulevard in Los Angeles verewigen. Gleich danach wird sie in Europa eingesetzt. Innerhalb weniger Jahre dreht Knef 13 Filme. In fast allen spielt Knef aktive, selbstständige Charaktere und wird zum Role Model für junge Frauen. 
Doch Hildegard Knefs Schauspielkarriere endet schnell wieder. Im Neuen Deutschen Film von Rainer Werner Fassbinder findet sie keinen Platz mehr. Für die karrierebewusste Knef keine einfache Situation. Denn Erfolg bedeutet für sie „Schutz, Asbest, Sauerstoffzelt“.

Knefs Karriere als Sängerin

Anfang der 1960er-Jahre wagt sie etwas Neues, sie singt deutsche Chansons. Es beginnt mit kleinen Liedaufnahmen für Filme. Der Broadway-Komponist Cole Porter horcht auf. 1954 bietet er Knef die Hauptrolle in seinem neuesten Musical „Silk Stockings“ an. 
Dabei habe sie selbst von „ihrem Gesangstalent erst mal wenig bis gar nichts gehalten“, sagt Knef-Experte Christian Schröder. Rau und dunkel ist ihre Stimme. Manche spotten nach Knefs ersten Gesangsauftritten, sie habe wohl „mit Reißnägeln gegurgelt“. 
Doch als „Silk Stockings“ im Februar 1955 Premiere am Broadway feiert, wird es zum umjubelten Erfolg. Die Arbeit am Broadway zehrt jedoch an Knefs Kraft. Nach 17 Monaten ununterbrochenen Theaterspielens geht sie erst zur Kur in die Schweiz, dann kehrt sie nach Berlin zurück.
Knef ist jetzt Mitte Dreißig – in den 1950er-Jahren ein prekäres Alter für eine Schauspielerin. Sie möchte nun eigentlich auch in Deutschland wieder drehen, aber die UFA findet keine geeigneten Rollen für sie. 
Gleichzeitig wittern deutsche Musikproduzenten einen Markt. Die Hamburger Plattenfirma TELDEC beauftragt die Schlager-Routiniers Charly Niessen und Gert Wilden, für Knef zu schreiben. Zunächst ist es eine Verlegenheitslösung, lieber hätte man Caterina Valente engagiert. Man ist skeptisch, ob sich diese in keine Schublade zu steckende Knef verkaufen wird.
Vorsichtig fängt TELDEC mit zwei Titeln an: „Der Mann mit der Harmonika“ und „Er war nie ein Kavalier“. Der zweite Titel wird zum Überraschungserfolg.  

Knef und die Neugeburt des Chansons in Deutschland

Zwischen Freddy Quinn, Conny Froboess, Peter Alexander auf der einen Seite und den Beatles oder Rolling Stones auf der anderen erobert Knef ihr eigenes Terrain. Sie singt Evergreens, aber auch neu für sie komponierte „Schlagerchansons“ – so nennen Charly Niessen und Gert Wilden ihre Kompositionen für Knef.
Knef kann keine Noten lesen, spielt kein Instrument, muss sich vieles mühsam erarbeiten. Doch dafür beherrscht sie ein anderes Handwerk: „Das, was ich als Sängerin mache, basiert zu 80 Prozent auf der Schauspielerei“, sagt sie. „Dass ich eine Geschichte erzähle, innerhalb eines Chansons.“
Eine glücklich lächelnde Frau vor vielen Mikrofonen: Hildegard Knef während eines Konzerts in der Philharmonie Berlin 1968.
Ihr Lampenfieber sah man ihr auf der Bühne nicht an: Hildegard Knef während eines Konzerts in der Philharmonie Berlin 1968© picture alliance / Sammlung Richter / Sammlung Richter
Im November 1963 wird die Fernsehshow „Hildegard Knef - Porträt in Musik“ ausgestrahlt – der endgültige Durchbruch. Ihre Alben stürmen die Charts. 1964 bekommt sie das Goldene Grammophon für „ihre Verdienste um die Neugeburt des Chansons in Deutschland“ überreicht.  

„Für mich soll's rote Rosen regnen“

Knef distanziert sich entschieden vom Schlager, geht immer zielstrebiger ihren eigenen Weg. Sie beginnt, ihre Liedtexte selbst zu schreiben, verarbeitet biografische Details, schreibt mit Augenzwinkern über ihre Verflossenen oder über ihren schwierigen Umgang mit Geld. 
Auf ihrer Suche nach ungewöhnlichen Formen des Chansons tut Knef sich mit dem österreichischen Pianisten, Arrangeur und Komponisten Hans Hammerschmid zusammen. Der kommt aus dem Jazz, ist experimentierfreudig, liebt Crossover. Mehr als 50 Titel wird er für Knef komponieren, wird über einen langen Zeitraum hinweg ihr idealer künstlerischer Partner sein.
Einer der ersten Titel, die Hammerschmid für Knef vertont, heißt „Von nun an gings bergab“. Knef skizziert im Text ihre Autobiografie, schnoddrig und lapidar, als ein einziger Niedergang. Gemeinsam mit Hammerschmid entsteht auch „Für mich soll's rote Rosen regnen“. Knefs größter Hit, ihr musikalisches Markenzeichen. 
Nach außen wirkt Hildegard Knef selbstbewusst, stark, erfolgreich. Aber sie leidet unter schwerem Lampenfieber, braucht viel Mut, um die Bühne zu betreten. Auch treibt sie die Sorge um, irgendwann nur noch Misserfolge zu haben, vor dem Ruin zu stehen.
Schwarzweißbild: Eine Frau hebt mit großen Gestus den Arm, singt innig in ein Mikrofon. Hildegard Knef während eines Konzerts in der Berliner Philharmonie 1980.
Hildegard Knef während eines Konzerts in der Berliner Philharmonie 1980© picture alliance / Sammlung Richter

Die Feministin - oder doch nicht?

Seit Ende der 1950er-Jahre ändert sich für Knef auch privat vieles. Sie begegnet der Liebe ihres Lebens, dem Briten David Cameron. Als sie ihn kennenlernt, kocht ein Skandal hoch. Cameron ist sieben Jahre jünger als Knef, Fotomodell und Schauspieler, vor allem aber – verheiratet. Camerons Scheidungsverfahren zieht sich über drei Jahre hin, Knef werden in Deutschland keine Filmrollen mehr angeboten – sie gilt als Kassengift. Wieder einmal, so spottet sie, habe sie das „Kernseifengesicht der deutschen Frau geschändet“. Erst nach der Heirat wird Cameron von der Öffentlichkeit als Knefs Partner akzeptiert. Er gibt seine eigenen schauspielerischen Ambitionen zugunsten der Karriere seiner Frau auf. „Was damals wirklich ein sehr modernes Ehebild war“, sagt Filmhistorikerin Daniela Sannwald.
Ein Mann umarmt eine Frau, beide lehnen an einer Mauer: Hildegard Knef und Ehemann David Cameron.
Hildegard Knef und Ehemann David Cameron 1964 in Monte Carlo© picture alliance / Sammlung Richter
Alice Schwarzer wird später sagen, Knefs Drama sei gewesen, „zu früh emanzipiert“ gewesen zu sein. Doch Knef wehrt sich lebenslang gegen das Wort, kokettiert gern damit, dass sie „das Unemanzipierteste sei, was man sich vorstellen kann“. Eins steht jedenfalls fest: „Sie hat ja ganz erstaunlich früh ganz viele Sachen gemacht, die später andere Frauen als feministischen, selbstverwirklichenden, identitätsstiftenden Akt bezeichnet haben“, bilanziert Sannwald. 

Witzig und selbstironisch: Hildegard Knef als Autorin

Zu Beginn der 1970er-Jahre erfindet Hildegard Knef sich ein drittes Mal neu: Nach etwa 100 Chansontexten wird sie nun auch zur Buchautorin. Sie schreibt eine Autobiografie, die die Bestsellerlisten erobert. „Der geschenkte Gaul“ wird eine der erfolgreichsten Publikationen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Knef erzählt von ihrer Kindheit, vom Krieg, von ihren Anfängen als Schauspielerin, von Hollywood.
„Pointiert, farbig, keine Seite ist langweilig“, beschreibt Literaturkritiker Michael Maar das Buch. „Was mich so entzückt an diesem Buch, ist diese Selbstironie. Sie ist überhaupt nicht eitel. Sie hat diesen scharfen Blick, diesen Witz.“ Nach der Veröffentlichung ihrer Autobiografie wird Knef endgültig als intellektuelle Künstlerin wahrgenommen. Doch ihre weiteren Bücher erreichen den Erfolg des „Geschenkten Gaul“ nicht mehr. 

Im Fokus der Boulevardblätter

1973 wird bei einer Gebärmutteroperation ein Karzinom in ihrer Brust entdeckt, die linke Brust muss amputiert werden. Es ist der Beginn einer jahrzehntelangen Leidensgeschichte. Knef rutscht immer stärker in eine Medikamentensucht ab, vor allem von Morphinen ist sie abhängig. Im Laufe der Jahre hinterlässt die Sucht immer stärkere Spuren: Ihr Kopf zittert unkontrolliert, sie leidet unter Realitätsverlust.
Zwei Jahre nach der Scheidung von David Cameron heiratet Knef einen 15 Jahre jüngeren Mann, Paul von Schell. Die Presse stürzt sich darauf. Knef ist nun Anfang 50 und schon kurz darauf beherrscht ein weiteres Thema die Boulevardblätter: Knefs Schönheitsoperation. Mit ihrem „neuen Gesicht“ will Knef noch einmal durchstarten – und scheitert schmerzhaft.  

"Deutschlands letzte Diva" und das Desaster

Der Musikmanager Martin Biallas schlägt ihr eine Welttournee vor, durch alle großen Konzerthäuser Europas und der USA. Allein für die Garderobe von Yves Saint Laurent gibt Knef mehr als 80.000 Mark aus. Doch schon der Auftaktabend in der Berliner Philharmonie ist nur mäßig besucht und wird zum Desaster. Knef droht zur Parodie ihrer selbst zu werden, verliert außerdem Unmengen an Geld. „Ich verstehe Zahlen nicht“, sagt sie dazu. „Wenn sie mir eine Zahl nennen, beginne ich zu schielen.“
Eien Frau mit imposanten Hut und Zigarette: Hildegard Knef 1991.
Im Jahr 1991 war Hildegard Knef gesundheitlich bereits stark angeschlagen© picture-alliance / dpa / Zentralbild
Doch während der 1990er-Jahre gelingt der Überlebenskünstlerin Knef eine Metamorphose. Ihr gelingt ein Drogenentzug, sie spielt gelegentlich in Vorabendserien. Zu ihrem 70. Geburtstag 1996 wird sie als nationale Ikone gefeiert, findet Würdigung in mehreren Preisverleihungen. Man rühmt sie als „Deutschlands letzte Diva“. 

Zusammenarbeit mit Jazztrompeter Till Brönner

Hildegard Knef, die Frau, die so gut Pointen setzen kann, versteht es, auch am Ende ihres Lebens, noch einmal eine Pointe zu landen. Bei einer Geburtstagsfeier lernt sie den jungen Jazztrompeter Till Brönner kennen. Die beiden beschließen, ein gemeinsames Album aufzunehmen. Die Produktion zieht sich weit über ein Jahr hin, Knef muss wegen gesundheitlicher Probleme mehrfach ins Krankenhaus. 1999 erscheint die gemeinsame Platte „17 Millimeter”. Es ist ein tief poetisches, berührendes Album. Die Feuilletons feiern sie. 
Brönner erinnert sich in einem Artikel, wie Knef bei der Arbeit immer wieder über Grenzen ging und auch die Promotermine mit preußischer Disziplin bewältigte: „Sie war unglaublich fertig, weil sie ein Wahnsinnspensum absolviert hatte. Dann saß sie da und hat wirklich geweint. Ich habe gedacht: Um Gottes Willen, wie soll sie denn jetzt das nächste Interview machen?! Irgendwann kam Paul rein und sagte: 'Hildchen, wir müssen jetzt loslegen.' Und auf einmal, so wie bei einer Spielzeugfigur, die man hinten mit einer Schraube aufzieht, richtete sie sich auf, drückte sich richtig einen Besenstiel ins Kreuz und antwortete: 'Okay, dann wollen wir mal', und ist wie eine Grazie aus dem Zimmer geschritten.“  
Am 1. Februar 2002 stirbt Hildegard Knef. Der Abschied von ihr gleicht einem Staatsakt. Die Trauerfeier in der Berliner Gedächtniskirche wird live von der ARD übertragen, die Straßen sind gesäumt von Menschen mit roten Rosen. 

Onlinetext: Sylvia Roth, lkn 
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