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Jazz im November

Von Matthias Wegner |
Zum Monatsanfang senden wir live vom renommierten Jazzfest Berlin und präsentieren dabei neben dem amerikanischen Duo von Joshua Redman und Brad Mehldau auch die norwegische Saxofonistin und Klangkünstlerin Mette Henriette und ihr Ensemble. Neben weiteren Aufzeichnungen vom Jazzfest Berlin widmen wir uns auch dem Phänomen "Digitaler Jazz" und dem Symposium "Jazz und Gesundheit". Zudem stellen wir wieder zahlreiche Musiker mit ihren aktuellen Projekten vor (u.a. Dejan Terzic, Arne Jansen und Celine Bonacina)
Dienstag, 1. November / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Der musikalische Kosmos des Schlagzeugers Dejan Terzic

Der Schlagzeuger Dejan Terzic.
Der Schlagzeuger Dejan Terzic. © Mathieu Schoenahl
Dejan Terzic – Jahrgang 1970 - ist einer der gefragtesten Schlagzeuger des europäischen Jazz. Geboren in Bosnien-Herzegowina, aufgewachsen in Deutschland, studierte Terzic in Nürnberg und später auch in New York. Die Liste seiner bisherigen Projekte und Bands ist riesig, soeben hat Terzic mit seiner All-Star-Band AXIOM (u.a mit dem Pianisten Bojan Z) ein neues Album vorgelegt. Darauf: Improvisation auf höchstem Niveau und ein Feuerwerk der Polyrhythmik. Es bleibt in dieser Musik aber auch Platz für Zwischentöne, zerbrechliche Momente und melancholische Farben.
Moderation: Lothar Jänichen
Donnerstag, 3. November / Konzert, 20:03 – 22:00 Uhr
Live vom Jazzfest Berlin: Mette Henriette und Ensemble
Die Saxofonistin Mette Henriette
Die Saxofonistin Mette Henriette© Anton Corbijn
Die norwegische Saxofonistin Mette Henriette stellt ihr zwölfköpfiges Ensemble u.a. mit Bandoneon und einem Streichquintett, erstmals bei einem so bedeutenden Festival in Deutschland vor und steht im Zentrum des Eröffnungsabends auf der Hauptbühne des Festivals. Die 1990 in Trondheim geborene Musikern gehört zu den großen Entdeckungen der aktuellen Szene. Ihre Musik ist zart in der Färbung, aber stark in der Wirkung. "Was auch immer für Klänge ich auf dem Saxofon erzeuge, sie entstehen im Moment", sagt Mette Henriette zu ihrer Herangehensweise an die Musik und fügt hinzu: "Ich reagiere direkt und intuitiv und das kommt nicht vom Kopf oder von meinen Fingern. Ich folge meinem Herzen".
Jazzfest Berlin 2016, Live aus dem Haus der Berliner Festspiele
Moderation: Matthias Wegner
Freitag, 4. November / Konzert, 20:03 – 22:30 Uhr
Live vom Jazzfest Berlin: Joshua Redman und Brad Mehldau / Myra Melford
Joshua Redman und Brad Mehldau (v.lks.).
Joshua Redman und Brad Mehldau (v.lks.).© Michael Wilson
Saxofonist Joshua Redman (* 1969) und Pianist Brad Mehldau (*1970) gehören zu den wichtigsten und einflussreichsten Musikern ihrer Generation. Als der amerikanische Jazz in den frühen 90er Jahren vor allem von den sogenannten "Young Lions" um Wynton Marsalis geprägt war, trugen auch Joshua Redman und Brad Mehldau ihren Teil dazu bei, dass der Jazz wieder zu neuen Ufern aufbrach und den überaus wichtigen Generationenwechsel einleitete. Immer wieder gab es in den letzten knapp 20 Jahren musikalische Berührungspunkte, aber erst seit Kurzem arbeiten die beiden wieder eng zusammen. Ihr gemeinsamer Duo-Auftritt wird zu den Höhepunkten beim diesjährigen Jazzfest in Berlin gehören.
Jazzfest Berlin 2016, Live aus dem Haus der Berliner Festspiele
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 7. November / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
"Crystal Rain" – die französische Saxofonistin Celine Bonacina
Celina Bonacina und Gwilym Simcock
Celina Bonacina und Gwilym Simcock © Nathalie-Lady Millions
Die Inspiration für das neue Album "Crystal Rain" der französischen Saxofonistin Céline Bonacina ist der europäische Jazz. Das liegt auch an ihren Mitstreitern, die in der Jazz-Szene von London und Paris verwurzelt sind und von denen er vor allem der Pianist Gwilym Simcock hervorzuheben ist. Bonacina selbst spielt ihr Baritonsaxofon mit einer beeindruckenden Intensität und einer großen lyrischen Kraft. Ihr Sound ist voller Grazie und Eleganz, mal lieblich, mal verzaubernd, immer stark.
Autorin: Martina Zimmermann
Dienstag, 8.November / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Klare Linien und intensive Atmosphären - der Gitarrist Arne Jansen
Gitarrist Arne Jansen freut sich am 22.05.2014 in Hamburg über den «Echo Jazz» Preis 2014 in der Kategorie Instrumentalist des Jahres national Gitarre. 
Der Gitarrist Arne Jansen bei der Echo-Jazz-Verleihung 2014. © picture alliance / dpa / Daniel Reinhardt
Arne Jansen ist einer der Top-Gitarristen der deutschen Jazzszene. Fließende Linien, ein feinnerviger Anschlag und ein besonderes Gespür für besondere Melodien charakterisieren sein Spiel. 2014 gewann er den Echo Jazz und wenn er nicht gerade mit Schauspielerin und Sängerin Katja Rieman oder mit dem Trompeter Nils Wülker durch die Lande zieht, widmet sich Arne Jansen seiner Herzensangelegenheit, dem Gitarren-Trio. Für sein neues Album "Nine Firmaments" hat er sich Inspirationen aus der kosmischen Mythologie und der bildenden Kunst geholt.
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 14. November / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Jazzfest Berlin 2015: Odderang
Die finnische Band Odderang existiert mittlerweile seit 10 Jahren und wird von ihrem Schlagzeuger von Olavi Louhivuori geleitet. Kein Wunder, dass bei Odderang rhythmische Dynamik und Vielfalt einen besonderen Stellenwert einnehmen. Für sämtliche Musiker der Band ist der Begriff "Jazz" die Aufforderung, sich kreativ im Hier und Jetzt zu bewegen und dazu gehört auch der selbstverständliche Umgang mit elektronischen Effekten und Computern.
Jazzfest Berlin, Aufzeichnung vom 3.11.2016
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 14. November / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
"Rising Grace" – der Gitarrist Wolfgang Muthspiel
Brad, Mehldau, Larry Grenadier, Ambrose Akinmusire, Brian Blade und Wolfgang Muthspiel (v.lks.). 
Brad, Mehldau, Larry Grenadier, Ambrose Akinmusire, Brian Blade und Wolfgang Muthspiel (v.lks.). © Laura Pleifer
Dass der österreichische Gitarrist Wolfgang Muthspiel sehr gut in der internationalen Jazzwelt vernetzt ist, ist kein Geheimnis. Auch in der Bio- und Diskografie des mittlerweile 51-jährigen finden sich viele klangvolle Namen, aber das Line-Up seines neuen Albums "Rising Grace", ist dann doch besonders beeindruckend und kaum zu schlagen: Brian Blade sitzt am Schlagzeug, Larry Grenadier spielt Bass, dazu kommen noch Brad Mehldau am Klavier und Ambrose Akinmusire an der Trompete. Vielversprechender kann man eine Band nicht zusammenstellen.
Autor: Johannes Kaiser
Dienstag, 15. November / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Höhepunkte vom "Rigas Ritmi" Festival 2015

Mittlerweile gibt es in fast allen europäischen Ländern bedeutende Jazzfestivals. Seit 2001 auch in Riga (Lettland),wo jeweils in der ersten Juli-Woche die ganze Stadt bespielt wird. Neben vielen lokalen Musikern werden Jahr für Jahr auch internationale Stars aufgefahren. Im Jahr 2015 waren das u.a. Sänger Allan Harris, Pianist Ramon Valle und Trompeter Paolo Fresu mit ihren jeweiligen Bands.
Moderation: Lothar Jänichen
Der Trompeter Paolo Fresu
Der Trompeter Paolo Fresu© Jean Louis Neveu
Montag, 21. November / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
Fit bleiben durch Improvisieren? Zum Symposium "Jazz und Gesundheit"
Immer mehr Forschungsergebnisse belegen, dass Musik nicht nur kognitive Fähigkeiten, Stimmungslage und Schmerzresistenz, sondern auch die psychosomatische Gesundheit positiv beeinflussen kann. Welche Ansatzpunkte der Jazz bietet, wie Jazz und Improvisation auf Wohlbefinden und Gesundheit wirken können und wo ungenutzte Potentiale schlummern – all dem wird bei einem Symposium zum Thema "Jazz und Gesundheit" im Kölner Stadtgarten nachgegangen.
Autor: Jan Tengeler
Dienstag, 22.November / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Digitaler Jazz - wenn die Harddisk swingt
Seit der Verbreitung von erschwinglichen Musik Produktions-Programmen für den Computer, haben sich auch die Möglichkeiten im Jazz erweitert, was Klangerzeugung, Klangmodulation und das Komponieren betrifft. Während Mitte der 90er Jahre der digitale Klang geradezu zelebriert wurde, verschwimmen heutzutage die Grenzen, zwischen analoger und digitaler Produktion. Manuela Krause hat sich bereits in den 90er-Jahren als DJ in Berlin intensiv mit digitalem Jazz beschäftigt und lädt ein, zu einer Klangreise von den Anfängen des digitalen Jazz bis zur Gegenwart. Mit Musik u.a. von Flanger, Roger Tubesound Ensemble, Bugge Wesseltoft, Burnt Friedman, Atomheart, Patrick Pulsinger, Alex Gopher, Sknail, Ritornell u.v.m.
Moderation: Manuela Krause
Dienstag, 29.November / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
"Harlem after midnight" – eine musikalische Reise durch das New Yorker Swing Mekka der 1930er- und 40er-Jahre

Allnächtlich strömten Heerscharen von Touristen in Hunderte von Harlemer Clubs. Sie genossen die Musik, aber auch die Freizügigkeit. Der Swing regierte in den Kaschemmen, den "Dives", aber auch in exklusiven Nachtclubs und in den eleganten Ballsälen wie dem "Savoy Ballroom", dem "Alhambra" und dem "Renaissance". Duke Ellington und Cab Calloway knüpften an ihre Erfolge der 20er Jahre im noblen "Cotton Club" an. Die Hausbands des Savoys verbreiteten Swing durch Radioübertragungen im ganzen Land. Zu ihnen gehörten die Orchester von Chick Webb, Lucky Millinder, die Savoy Sultans und Buddy Johnson. Count Basie gastierte im Café Society Uptown. Im Apollo Theater fanden legendäre Talentwettbewerbe statt. Die nächtliche Reise führt u.a. vom "Club Hot-Cha" zum "Small's Paradise", vom "Connie's Inn" zum "Minton's Playhouse".
Moderation: DJ Swingin‘ Swanee
Der US-amerikanische Jazz-Musiker und Pianist Duke Ellington sitzt bei einem Gast-Auftritt auf dem Münchener "Bal Pare" 1967 an einem Flügel.
Der US-amerikanische Jazz-Musiker und Pianist Duke Ellington (Vordergrund) bei einem Gast-Auftritt auf dem Münchener "Bal Pare" 1967.© dpa / picture alliance / Reuss