Highlights

Jazz im März

Charles Lloyd im Juli 2017 in Rom
Charles Lloyd im Juli 2017 in Rom © imago
Von Matthias Wegner · 05.03.2018
Im März dieses Jahres wären zahlreiche bedeutende Jazzmusiker 100 Jahre alt geworden, unter ihnen die Pianistin Marian McPartland und der Trompeter Howard McGhee. Mit dem Saxofonisten Charles Lloyd kann zudem eine lebende Legende seinen 80. Geburtstag feiern. Wir berichten zudem von der "Jazzwoche Burghausen" und unterhalten uns mit dem Pianisten Michael Wollny, der in diesem Monat gleich zwei neue Alben auf den Markt bringt.
Montag, 05. März / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
Spiritual Jazz aus Dänemark: die Sängerin Janne Mark
Die dänische Sängerin Janne Mark
Die dänische Sängerin Janne Mark © Kristoffer Juel
Die dänische Sängerin Janne Mark verbindet auf sehr charmante und unaufgeregte Weise Kirchenmusik und Jazz und steht damit in der langen Tradition des "Spirtual Jazz". Neben der ausdrucksstarken Sängerin sorgt vor allem der norwegische Trompeter Arve Henriksen mit seinen schwebenden Sounds für besondere Momente auf dem neuen Album "Pilgrim".
Autor: Martin Risel
Montag, 05. März / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Monk im Bigband-Kontext
John Beasley und das MONK'ESTRA beim Jazzfest Berlin
John Beasley und das MONK'ESTRA beim Jazzfest Berlin© Camille Blake
Im letzten Jahr wäre einer der großen Innovatoren des Jazz 100 Jahre alt geworden: der Pianist und Komponist Thelonious Monk. Auch das bedeutende Jazzfest Berlin erinnerte 2017 an die US-amerikanische Ausnahmeerscheinung. Das von John Beasley geleitete MONK’estra interpretierte legendäre Kompositionen wie "Round Midnight" und "Epistrophy" im Bigband-Format. Für das Konzert beim Jazzfest Berlin 2017 engagierte Beasley neben engen Vertrauten auch etliche Musiker aus der europäischen und deutschen Jazzszene für seine Bigband. Prominenteste Gäste waren dabei der Saxofonist und Flötist Magnus Lindgren und der Trompeter Till Brönner.
John Beasley’s MONK’estra
Jazzfest Berlin
Haus der Berliner Festspiele
Aufzeichnung vom 05.11.2017
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 06. März / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Zum 100. Geburtstag des Trompeters Howard McGhee
Thelonious Monk und Howard McGhee, im September 1947 in New York
Thelonious Monk und Howard McGhee, im September 1947 in New York© imago
Howard McGhee war einer der zentralen Trompeter der Bebop-Ära. Ein ideenreicher Improvisator und Melodiker, verewigt auf etlichen richtungsweisenden Alben. Mit seinem vollen, aber nicht aufdringlichen Ton auf seinem Instrument war McGhee ein idealer Sideman. Das wusste auch Charlie Parker, der ihn in seine Band holte und dafür Miles Davis vor die Tür setzte. Schon bald war Howard McGhee auch als Bandleader sehr aktiv: Weltweite Tourneen, amtliche Preise und immer wieder tolle Platten standen auf der Habenseite. Doch McGhee war auch lange Zeit drogenabhängig und hatte dadurch immer wieder Auszeiten von der Musik. Am 17. Juli 1987 starb er im Alter von 69 Jahren.
Moderation: Vincent Neumann
Montag, 12. März / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
Rückblick auf die Jazzwoche Burghausen
Manu Dibango beim Konzert in Burghausen
Manu Dibango beim Konzert in Burghausen © Andreas Bentlage
Seit 1970 findet in Burghausen / Oberbayern die Jazzwoche statt. Bis heute ist sie ein großes Ereignis mit internationaler Strahlkraft. Es gibt kaum eine lebende Jazzgröße, die noch nicht in Burghausen aufgetreten ist. Auch in diesem Jahr findet das Festival wieder eine schöne Balance aus musikalischen Schwergewichten wie Manu Dibango und Wolfgang Haffner, sowie jüngeren hoffnungsvollen Acts wie dem Hornung Trio oder der Band "Linntet".
http://www.b-jazz.com/
Autor: Ulrich Habersetzer
Dienstag, 13. Februar / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Legenden des Jazz: Charles Lloyd und Lee Morgan
Charles Lloyd bei einer Veranstaltung in Paris (2008) 
Charles Lloyd bei einer Veranstaltung in Paris© imago
Moderation: Oliver Schwesig
Mittwoch, 14. März / Tonart, 11:07 und 15:30 Uhr
Die Jazzkolumne
Autor: Jan Tengeler
Donnerstag, 15. März / Tonart, 11:07 und 15:30 Uhr
"Der ewige Träumer" - der Saxofonist Charles Lloyd
Charles Lloyd im Juli 2017 in Rom
Charles Lloyd im Juli 2017 in Rom© imago
In den 1960er Jahren war der amerikanische Saxofonist und Flötist Charles Lloyd bereits ein Idol. Ein Popstar des Jazz, der mit seiner Musik ein Millionenpublikum erreichte und auf riesigen Festivals konzertierte. Bis heute hat Lloyd nichts von seiner anziehenden Aura und seinem hochintensiven Spiel eingebüßt. "Ich will der Sache dienen und Musik machen, weil ich sie liebe. Damit möchte ich Welt damit besser machen. Schon als junger Mensch wollte ich die Welt verändern", betont Charles Lloyd im Interview.
Autor: Matthias Wegner
Freitag, 16. März / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
Die deutsche Jazzlegende Rolf Kühn verkörpert Benny Goodman
Benny Goodman und Rolf Kühn
Benny Goodman und Rolf Kühn© Rolf Kühn
Vor rund 80 Jahren - im Januar 1938 – trat der Klarinettist Benny Goodman zum ersten Mal mit seinem Orchester in der legendären New Yorker Carnegie Hall auf. Der Abend wurde zu einem Triumph und zu einer Adelung des Jazz. Der historische Ablauf dieses Konzertes wird nun von der NDR-Bigband und dem Klarinettisten Rolf Kühn nachgezeichnet und auf die Bühne gebracht. Besonders schön: Rolf Kühn spielte in den 50er und frühen 60er Jahren an der Seite seines früheren Mentors und schlüpft nun in die Rolle von Benny Goodman.
Konzerte:
16.03. Berlin, Philharmonie
17.03. Hannover, Großer Sendesaal
18.03. Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 19. März / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
Die vielen Ausdrucksformen der Geigerin Heloise Levebre
Autorin: Ilka Lorenzen
Dienstag, 20. März / Tonart / 11:05 und 15:30 Uhr
Jazz-Generation 1918: Die Pianistin Marian McPartland
Die amerikanische Jazz-Pianistin Marian McPartland und ihr Kollege Wynton Marsalis am 18.9.1998  im Weißen Haus in Washington
Die amerikanische Jazz-Pianistin Marian McPartland und ihr Kollege Wynton Marsalis am 18.9.1998 im Weißen Haus in Washington© picture-alliance / dpa
Autor: Ralf bei der Kellen
Dienstag, 20. März / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Konzert-Höhepunkte von der "Jazzbaltica 2017"
Mit Musik u.a. von Peter Weniger, Monika Roscher und Jan Lundgren
Monika Roscher Big Band.
Monika Roscher Big Band.© Martin Koch
Skandinavische und deutsche Jazzmusiker prägen das Programm des alljährlich an der Ostsee stattfindenden "Jazzbaltica" Festivals. Fast so etwas wie ein Stammgast dort ist der Saxophonist Peter Weniger. Der künstlerische Leiter des Jazz-Instituts Berlin präsentierte sich mit Fusion- oder Jazzrock-Klängen wie man sie aus den siebziger Jahren kennt und mit einem alten Fahrensmann der Fusion-Szene: dem 76-jährigen Pianisten Don Grusin. Die 33jährige Gitaristin, Sängerin und Komponistin steht für den Fusion-Ansatz von heute. Mit ihrer Bigband schafft sie kreative energiegeladene Klangweltenl. Für weitere Höhepunkte der "Jazzbaltica 2017" sorgten kammermusikalische Besetzungen wie das mit Saxofon, Akkordeon, Klavier und Gesang überraschende Quartett von Emile Parisien, Vincent Peirani, Michael Wollny, Andreas Schaerer. Und schließlich der Pianist Jan Lundgren mit seinem Trio und Jazzbearbeitungen von schwedischen und russischen Volksliedern.
Moderation: Lothar Jänichen
Mittwoch, 21. März / Tonart / 11:05 und 15:30 Uhr
Jazz-Generation 1918: Der Pianist Sir Charles Thompson
Der US-Amerikaner Sir Charles Thompson war nicht nur ein überragender Stilist und Begleiter, er schrieb auch eine Menge bedeutender Songs, die bis heute Relevanz haben. Seine bekannteste Komposition ist: "Robbins Nest". Diesen schrieb Thompson Mitte der 40er Jahre für den damals sehr einflussreichen Radio-DJ Fred Robbins – genauer gesagt als Erkennungsmelodie für dessen beliebte Jazz-Sendung. Wie so viele Musiker seiner Generation arbeitete Sir Charles Thompson sein Leben lang an den Schnittstellen von Swing und Bebop.
Autor: Matthias Wegner
Donnerstag, 22. März / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Michael Wollny im Doppelpack
Ein Porträt des Jazz-Pianisten Michael Wollny
Michael Wollny gehört inzwischen zu den angesagtesten Jazz-Pianisten in Europa© Foto: Jörg Steinmetz
Der Pianist Michael Wollny ist einer der erfolgreichsten Jazzmusiker in Deutschland und jede seiner Veröffentlichungen bekommt besondere Beachtung. In diesem Monat erscheinen gleich zwei Alben von ihm. Eingespielt an ganz unterschiedlichen Orten. Im Rittersaal der "Wartburg" und in den legendären Rainbow-Studios in Oslo. Trotz starker Handschrift des Protagonisten ergeben sich völlig unterschiedliche Klangerlebnisse.
Moderation: Mascha Drost
Montag, 26. März / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
Miles Davis & John Coltrane - The Final Tour: The Bootleg Series Vol. 6
Das Jahr 1960 war ein bedeutendes für zwei Titanen des modernen Jazz. Miles Davis und John Coltrane (letzterer widerwillig) gingen zum letzten Mal gemeinsam auf eine Tournee, die sie nach Europa führte. Während Coltrane, der nach dieser Konzertreise nie wieder als Sideman arbeiten sollte, bereits deutlich hörbar seinen eigenen radikalen Weg der nächsten Jahre aufzeigt, sollte Miles bis zur Gründung seines zweiten legendären Quintetts einige Zeit später, zunächst künstlerisch auf der Stelle treten. Die Spannung zwischen den beiden Männern, die kurz zuvor noch gemeinsam das Jahrhundertalbum Kind Of Blue aufgenommen hatten, prägt die Musik auf diesen vier CDs. Für Kenner ist das eine Offenbarung, für Erstbesucher im Kosmos des Miles Davis eine Lehrstunde über die einzigartige Lebendigkeit des Jazz.
Autor: Andreas Müller
Dienstag, 27. März / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
The Sound of Manchester - Jazz aus dem Nordwesten Englands
Der Trompeter Matthew Halsall. 
Der Trompeter Matthew Halsall. © Stephen Hunt
Die englische Stadt Manchester ist bekannt für ihre lebendige Musikszene. Mit zwei etablierten Musikschulen, dem Royal Northern Collage of Music und der Chetham's School of Music gibt es die Möglichkeit sich profund in der Klassik und im Jazz ausbilden zu lassen. Das wiederum hinterlässt Spuren in der sehr aktiven Jazzszene der Stadt. Matthew Halsall und sein Label Gondwana Records z.B. haben es mit Acts wie GoGo Penguin, dem Trio Mammal Hands und Matthew Halsall's Gondwana Orchestra geschafft, sich auch international zu behaupten.
Es gibt noch zahlreiche andere Independent Labels und Bands, die Manchester seit Jahren mit ihrem Sound bereichern. Manuela Krause hat sich auf Spurensuche begeben und in der Szene umgehört.
Moderation: Manuela Krause
Mittwoch, 28. März / Tonart, 11:07 und 15:30 Uhr
Die Jazzkolumne
Autor: Matthias Wegner