Highlights

Jazz im März

Die Schweizer Sängerin Lucia Cadotsch hat bereits mit der Band „Schneeweiss und Rosenrot“ drei Alben aufgenommen.
Die Schweizer Sängerin Lucia Cadotsch hat bereits mit der Band „Schneeweiss und Rosenrot“ drei Alben aufgenommen. © Michael Jungblut
01.03.2016
Anerkannte Jazzgrößen, spannende Neuentdeckungen und unbekümmerte Grenzgänger prägen das Jazzprogramm im Monat März. Der Saxofonist Peter Weniger kommt dabei ebenso zu Wort wie die Sängerinnen Lucia Cadotsch und Robin McKelle, außerdem der Klangarchitekt Jon Balke. In Sachen Live-Jazz geht es diesmal u.a. zum Jazzfestival nach Frankfurt und zum Festival im österreichischen Leibnitz. Zudem werfen wir einen ausführlichen Blick auf den hypnotischen Jazz, der seit über 20 Jahren im bayerischen Städtchen Weilheim entsteht.
Dienstag, 1. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Das musikalische Universum der Sängerin Lucia Cadotsch
Die Schweizer Sängerin Lucia Cadotsch hat bereits mit der Band "Schneeweiss und Rosenrot" drei Alben aufgenommen und im Jahr 2012 mit dieser den "Neuen Deutschen Jazzpreis" gewonnen. Neben weiteren Bands und Projekten, an denen sie beteiligt ist (u.a. Yellow Bird) hat sie nun auch ihr erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Die Wahl-Berlinerin demonstriert darauf eindrucksvoll, wie man alte Jazzstandards wie "Speak Low" oder "Willow weep for me" erfrischend neu interpretieren kann.
Moderation: Lothar Jänichen
Porträt von Lucia Cadotsch
Lucia Cadotsch demonstriert darauf eindrucksvoll, wie man alte Jazzstandards wie „Speak Low“ oder „Willow weep for me“ erfrischend neu interpretieren kann. © Wanja Slavin
Montag, 7. März / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Der Pianist und Soundarchitekt Jon Balke erweitert seine Klangsprache
Der Norweger Jon Balke mag keine Routine und versucht mit jedem neuen Album ein neues Fenster zu öffnen oder zumindest seine Klangsprache zu erweitern. Auf "Warp" konfrontiert er sein Spiel auf dem akustischen Klavier mit allerlei Field-Recordings (zum Beispiel mit Schulhofgeräuschen und bremsenden Straßenbahnen) und fügt dem Ganzen subtil-schwebenden Gesang hinzu.
Autor: Johannes Kaiser
Auf "Warp" konfrontiert Jon Balke sein Spiel auf dem akustischen Klavier mit allerlei Field-Recordings.
Auf "Warp" konfrontiert Jon Balke sein Spiel auf dem akustischen Klavier mit allerlei Field-Recordings.© Colin Eick/ECM Records
Dienstag, 8. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Erdige Sounds und tastende Balladen: der Saxophonist Peter Weniger im Gespräch
Peter Weniger ist nicht nur der Leiter des Jazz-Instituts Berlin, sondern vor allem auch ein vielseitiger und ausdrucksstarker Saxofonist. War er in den letzten rund zehn Jahren vor allem im musikalischen Dialog mit dem amerikanischen Vibraphonisten David Friedman zu hören, hat er sich nun mit einem neuen Album als Bandleader zurückgemeldet. Auf "Point of Departure" findet er mit seinem Quintett (u.a. mit dem amerikanischen Keyboarder Don Grusin) eine schöne Balance aus erdigen Sounds und tastenden Balladen.
Moderation: Matthias Wegner
Porträt von Peter Weniger mit seinem Saxofon in der Hand
Auf "Point of Departure" findet Peter Weniger mit seinem Quintett eine schöne Balance aus erdigen Sounds und tastenden Balladen.© Uwe Neumann
Montag, 14. März / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
"Unstatic" – das neue Album des Power-Schlagzeugers Manu Katché
Der Schlagzeuger Manu Katché ist seit Jahren eine zuverlässige Größe im internationalen Jazz und weit darüber hinaus. Sting, Jan Garbarek und Peter Gabriel sind nur einige namhafte Musiker, mit denen der Franzose in seiner schon jetzt beachtlichen Karriere gearbeitet hat. Auf seinem neuen Album setzt Katché auf seine aktuelle Working Band (u.a. mit Jim Watson an den Tasten, Tore Brunberg am Saxofon und Ellen Andrea Wang am Bass) und lässt diesmal viel Platz für musikalische Zwischentöne.
Autor: Jan Tengeler
Porträt von Manu Katché
Auf seinem neuen Album lässt Manu Katché viel Platz für musikalische Zwischentöne.© Etienne de Vilars
Montag, 14. März / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Stilsicher und variantenreich: die Sängerin Dee Alexander beim Festival in Leibnitz (A)
Dee Alexander gilt – zumindest in Europa – noch immer als Geheimtipp. Die Sängerin wuchs in Chicago auf und orientierte sich zunächst an berühmten Kolleginnen wie Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und Billie Holiday bis sie nach und nach ihre eigene Persönlichkeit immer stärker zum Ausdruck bringen konnte. Dee Alexander ist eine variantenreiche Sängerin, deren Spektrum zwar viele Genres der afroamerikanischen Musiktradition abdeckt, die aber unbeirrbar im Jazz zu Hause ist. Mit ihrem Quartett um den Pianisten Miguel de la Cerna sorgte sie beim Jazzfestival in Leibnitz / Österreich für große Begeisterung.
Dee Alexander, Gesang
Miguel de la Cerna, Klavier
Junius Paul, Bass
Ernie Adams, Schlagzeug
Hugo-Wolf-Saal, Leibnitz, Österreich
Aufzeichnung vom 04.10.2014
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 15. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Höhepunkte vom Jazzville-Festival 2015
Baltic-Festsaal, Weissenhäuser Strand
Mit Musik u.a. von Mo’Blow, Club des Belugas, Viviane de Farias und Marilyn Mazur
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 21. März / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
"The Looking Glass" – die neuen Songs der Sängerin Robin McKelle
Jazz, Soul, R&B? Die Schubladen haben bei Robin McKelle schon immer ein wenig geklemmt. Aber man kann aus ihrer Musik heraushören, woher wichtige Einflüsse kommen: Von Ella Fitzgerald und Nina Simone auf der einen, von Aretha Franklin und Donny Hathaway auf der anderen Seite. Wobei sich Robin McKelle längst als eigenständige Künstlerin behaupten konnte. Zum ersten Mal in ihrer Karriere hat sie diesmal alle Stücke ihres neuen Albums selbst geschrieben.
Autor: Matthias Kirsch
Porträt von Robin McKelle
Robin McKelle hat zum ersten Mal alle Stücke ihres Albums selbst geschrieben.© Laurent Koffel
Montag, 21. März In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Contrast Trio + 1
Mark Turner Quartet
46. Deutsches Jazzfestival Frankfurt / Main
29. / 31.10.2015
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 22. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Jazz aus Weilheim – hypnotische Sounds aus einer oberbayrischen Kleinstadt
Etwa 50 Kilometer südlich von München liegt Weilheim. Ein Ort, der seit Mitte der 90er Jahre als Inbegriff für aufregende Musikprojekte abseits des musikalischen Mainstreams gilt. Neben anspruchsvoller Elektronik und eigenwilligem Pop hat Weilheim auch aufregenden Jazz zu bieten u.a. von Carl Osterhelt, Johannes Enders, The Notwist, Tied & Tickled Trio, Max Frankl, Kammerflimmer Kollektiv, 3Shades, Alien Ensemble u.v.m.
Moderation: Manuela Krause
Sonntag, 27.März / In Concert, 01:05 – 6:55 Uhr
Jazzfest Berlin 2015: Konzerte u.a. von Charles Lloyd, Keith Tippett, Miguel Zenon
Aufzeichnungen vom 5.11.-8.11.2015
Unter dem neuen künstlerischen Leiter Richard Williams knüpfte das Jazzfest Berlin sehr erfolgreich an seine 50-jährige Tradition an und präsentierte neben einigen aufwendigen Großprojekten auch im vergangenen Jahr wieder große Legenden des internationalen Jazz, warf aber auch einen Blick auf wichtige Vertreter, der gerade noch zu entdeckenden jüngeren Generation.
Moderation: Matthias Wegner
Miguel Zenon spielt Saxofon während eines Konzertes.
Beim Jazzfest Berlin 2015 trat auch Miguel Zenon auf.© Camille Blake
Dienstag, 29. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
"Gettin' in the groove" – unbekanntere Swing Combos der 1930er und 40er Jahre
Viele interessante Swing-Bands standen im Schatten der berühmten Orchester von Duke Ellington und Glenn Miller. Auch wenn sie damals durchaus regionale Begeisterungsstürme entfachten, sind sie heute zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Willie Lewis, Edgar Hayes, Al Cooper's Savoy Sultans, Luis Russell, Gene Sedric and his Honeybears, Erskine Hawkins und andere swingen durch die Nacht.
Moderation: DJ Swingin‘Swanee