„Herr Wichmann aus der dritten Reihe“
Zehn Jahre nach „Herr Wichmann aus der CDU“ hat Andreas Dresen den brandenburgischen Landespolitiker Henryk Wichmann wieder ein Jahr lang filmisch begleitet. Der kümmert sich rührend um die Anliegen seiner Wähler, macht Politik von unten und ist sich für nichts zu schade. Dresen kann so die ganze Absurdität der deutschen Lokalpolitik filmisch einfangen.
So kämpft Wichmann für den Ausbau eines Radfahrweges, den ein Schreiadler verhindert, der ja vom Lärm der Radler aufgescheucht werden könnte. Er erreicht, dass ein Regionalzug in der Ortschaft Vogelsang nicht nur hält, sondern auch wieder seine Türen öffnet. Beim Kaffeeklatsch mit zickigen Rentnerinnen bleibt er ebenso „ganz Ohr“ wie bei einem pedantischen Vortrag über Mundhygiene.
Für den Zuschauer ist auch dieser zweite „Wichmann“ wieder eine Realsatire aus der (ost-) deutschen Provinz, bei der man schmunzelt, lacht, ungläubig staunt und sich diverse Male fragt, in welchem Land wir eigentlich leben und mit welchen kleinkarierten Problemchen sich Deutsche in ihrem Alltag so befassen.
Andreas Dresen gelingt aber mehr, ein kritisches Nachfragen nach funktionierender und ausgeübter Demokratie und der Rolle des Volkes und seiner Volksvertreter. Dabei kann dann jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob Politikverdrossenheit nicht auch viel mit Bequemlichkeit zu tun hat und was wir wirklich tun, um Politik zu beeinflussen und zu kontrollieren. Wichmann ist immerhin ein Überzeugungstäter, ein Idealist, der gegen politische Urgesteine und bürokratische Windmühlen kämpft. Allein das verlangt Respekt, den ihm Andreas Dresen mit seinem unterhaltsamen Dokumentarfilm auch zollt.
Dokumentarfilm, Deutschland 2012, Regie: Andreas Dresen, 93 Minuten, o.A.
Filmhomepage
Mehr zum Thema:
Filme der Woche: „Herr Wichmann aus der dritten Reihe“
Andreas Dresen hat dem Brandenburger Politiker zum zweiten Mal einen Film gewidmet (DKultur)
Für den Zuschauer ist auch dieser zweite „Wichmann“ wieder eine Realsatire aus der (ost-) deutschen Provinz, bei der man schmunzelt, lacht, ungläubig staunt und sich diverse Male fragt, in welchem Land wir eigentlich leben und mit welchen kleinkarierten Problemchen sich Deutsche in ihrem Alltag so befassen.
Andreas Dresen gelingt aber mehr, ein kritisches Nachfragen nach funktionierender und ausgeübter Demokratie und der Rolle des Volkes und seiner Volksvertreter. Dabei kann dann jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob Politikverdrossenheit nicht auch viel mit Bequemlichkeit zu tun hat und was wir wirklich tun, um Politik zu beeinflussen und zu kontrollieren. Wichmann ist immerhin ein Überzeugungstäter, ein Idealist, der gegen politische Urgesteine und bürokratische Windmühlen kämpft. Allein das verlangt Respekt, den ihm Andreas Dresen mit seinem unterhaltsamen Dokumentarfilm auch zollt.
Dokumentarfilm, Deutschland 2012, Regie: Andreas Dresen, 93 Minuten, o.A.
Filmhomepage
Filme der Woche: „Herr Wichmann aus der dritten Reihe“
Andreas Dresen hat dem Brandenburger Politiker zum zweiten Mal einen Film gewidmet (DKultur)