Heroisches mit menschlichen Zügen
Die im Alter von 72 Jahren verstorbene Sopranistin Hildegard Behrens hat auf vielen großen Opernbühnen der Welt gesungen. Sie beeindruckte vor allem mit dramatischen und hochdramatischen Partien in Opern von Wagner und Strauss.
Das karajaneske Salzburg nimmt für sich in Anspruch, Hildegard Behrens zum Star gemacht zu haben. Doch Münchens Nationaltheater ist eine zentrale Wegemarke ihrer Karriere. Hier begann 1978 mit Karl Böhm am Pult Fidelio-Leonores Weg hinaus in die ganz große Opernwelt: da sang keine gestählte Heroine, sondern eine seit Jahren verzweifelt suchende Frau, mit Zügen abgründiger Einsamkeit, die umschlug in wahnwitzigen Mut. Ein Drama war mitzuerleben, das sich auch in Tönen ausdrückte.
Die damals 41-jährige Hildegard Behrens faszinierte mit gereiftem Wissen: nach einem abgeschlossenen Jurastudium und mit der daraus gewonnenen gedanklichen Klarheit betrat sie erst mit 34 Jahren die Bühne – und brachte entsprechende Fähigkeiten der Gestaltung, aber auch Ansprüche an die Regisseure, an die inszenatorische Tiefe ihrer Rollen mit. Das nahm ihrer Isolde (München 1980), ihrer Brünnhilde (München 1987), ihrer Elena Makropulos (München 1988) alle Star- oder Heroinen-Attitüden.
Vielmehr steigerte sie die Menschlichkeit dieser Frauen ins Exemplarische, gab ihnen dadurch neue, andere Größe und dramatische Fallhöhe. Hildegard Behrens besaß dafür einen nicht ungefährdeten, aber in der Höhe leuchtenden Sopran, bei dem galt: Dramatik vor Schönheit; Expression vor Belcanto-Kultur; Feuer-Ton vor Ebenmaß. Folglich war sie keine Studio-, sondern eine Bühnenstimme. Die Live-Mitschnitte einiger Abende überzeugen so meisten und bilden schätzenswerte Erinnerungen an eine große, fesselnde Sängerdarstellerin (Münchner "Fidelio" bei Orfeo; Münchner "Ring des Nibelungen" bei EMI; Salzburger "Salome" bei DG; Wiener Wozzeck-Marie auf DVD).
Die damals 41-jährige Hildegard Behrens faszinierte mit gereiftem Wissen: nach einem abgeschlossenen Jurastudium und mit der daraus gewonnenen gedanklichen Klarheit betrat sie erst mit 34 Jahren die Bühne – und brachte entsprechende Fähigkeiten der Gestaltung, aber auch Ansprüche an die Regisseure, an die inszenatorische Tiefe ihrer Rollen mit. Das nahm ihrer Isolde (München 1980), ihrer Brünnhilde (München 1987), ihrer Elena Makropulos (München 1988) alle Star- oder Heroinen-Attitüden.
Vielmehr steigerte sie die Menschlichkeit dieser Frauen ins Exemplarische, gab ihnen dadurch neue, andere Größe und dramatische Fallhöhe. Hildegard Behrens besaß dafür einen nicht ungefährdeten, aber in der Höhe leuchtenden Sopran, bei dem galt: Dramatik vor Schönheit; Expression vor Belcanto-Kultur; Feuer-Ton vor Ebenmaß. Folglich war sie keine Studio-, sondern eine Bühnenstimme. Die Live-Mitschnitte einiger Abende überzeugen so meisten und bilden schätzenswerte Erinnerungen an eine große, fesselnde Sängerdarstellerin (Münchner "Fidelio" bei Orfeo; Münchner "Ring des Nibelungen" bei EMI; Salzburger "Salome" bei DG; Wiener Wozzeck-Marie auf DVD).