Hermann Scherchen
„Alles hörbar machen…“ – mit dieser schlichten Formulierung hat der Dirigent Hermann Scherchen faktisch sein künstlerisches Credo formuliert. Alles sollte transparent sein, die Stimmen prägnant, jede rhythmische Figur klar und alle harmonischen Wendungen deutlich.
„Ich habe alles gelernt bei Haydn, Mozart, Beethoven, Bach und Bizet. Denn das habe ich studiert und alles auswendig gelernt. Zum Beispiel kaufte ich 1906, mit meinen 15 1/2 Jahren die Partitur der Sechsten Sinfonie von Mahler – das Werk war gerade erschienen… Ich saß an dem ersten Takt… 30 Minuten… Ich arbeitete, ich habe die Partitur gelesen und gehört… nach ungefähr dreieinhalb Wochen konnte ich diese ganze Mahler-Sinfonie auswendig!“
Hermann Scherchen – als Gastwirtssohn in Berlin geboren – hat sich alles selbst angeeignet, wie er stolz berichtet. Er spielte phänomenal Geige und Bratsche – bei den Philharmonikern und parallel im Kaffeehaus. Gerade 20 Jahre, übernahm der für den erkrankten Schönberg die Uraufführungstournee des „Pierrot lunaire“. Er wurde Dirigent in Riga, geriet in russische Internierungshaft und kam dort mit den revolutionären Ideen in Berührung.
Als Nachfolger Furtwänglers übernahm er nach dem Krieg die Frankfurter Museumskonzerte – er wurde in den Zwanzigern zu einem der fleißigsten, experimentierfreudigsten Kapellmeister. 25 Jahre arbeitete er mit dem Stadtorchester Winterthur zusammen. Im Kalten Krieg hat er nicht auf die Kontakte zu den osteuropäischen Ländern verzichtet. In den letzten Jahrzehnten lebte er vorwiegend in der Schweiz. In Gravesano hat er ein Forschungszentrum für elektroakustische Experimente gegründet.
1966 starb er während des Maggio Musicale in Florenz.
Hermann Scherchen
Historische Aufnahmen aus dem Deutschen Rundfunkarchiv
Werke von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahler
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Hermann Scherchen – als Gastwirtssohn in Berlin geboren – hat sich alles selbst angeeignet, wie er stolz berichtet. Er spielte phänomenal Geige und Bratsche – bei den Philharmonikern und parallel im Kaffeehaus. Gerade 20 Jahre, übernahm der für den erkrankten Schönberg die Uraufführungstournee des „Pierrot lunaire“. Er wurde Dirigent in Riga, geriet in russische Internierungshaft und kam dort mit den revolutionären Ideen in Berührung.
Als Nachfolger Furtwänglers übernahm er nach dem Krieg die Frankfurter Museumskonzerte – er wurde in den Zwanzigern zu einem der fleißigsten, experimentierfreudigsten Kapellmeister. 25 Jahre arbeitete er mit dem Stadtorchester Winterthur zusammen. Im Kalten Krieg hat er nicht auf die Kontakte zu den osteuropäischen Ländern verzichtet. In den letzten Jahrzehnten lebte er vorwiegend in der Schweiz. In Gravesano hat er ein Forschungszentrum für elektroakustische Experimente gegründet.
1966 starb er während des Maggio Musicale in Florenz.
Hermann Scherchen
Historische Aufnahmen aus dem Deutschen Rundfunkarchiv
Werke von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahler
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten