Henryk M. Broder: Kandidatur ist "kein Scherz"
Der Publizist Henryk M. Broder hat seinen Entschluss verteidigt, für das Präsidentenamt des Zentralrats der Juden in Deutschland zu kandidieren.
"Ich habe wirklich die letzten 40 Jahre immer gemacht, was ich machen sollte. Mein Leben war eigentlich eine Party mit viel Arbeit. Und jetzt, denke ich, könnte ich machen, was ich tun sollte", sagte er. Seine Kandidatur sei "kein Scherz".
Er habe sich in letzter Zeit mehrfach "wahnsinnig" über den Zentralrat der Juden geärgert, etwa darüber, dass Generalsekretär Stephan Kramer Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin nach seinen umstrittenen Äußerungen über Migranten in eine Reihe mit Hitler gestellt hat. "Und dann dachte ich, okay, statt mich ständig zu distanzieren, könnte ich versuchen, die Firma ein bisschen aufzumischen und es vielleicht besser zu machen. Ja, ich will nicht, dass in meinem Namen gesprochen wird und ich nicht mal die Möglichkeit habe zu widersprechen", betonte Broder.
In einen "Apparat" wie den Zentralrat der Juden gehöre mehr Transparenz, und die könne nur von außen kommen. Er selbst verknüpfe keine geschäftlichen Interessen mit seiner Kandidatur. Er habe sich eine Herausforderung gestellt und wolle nun "gucken, ob’s klappt", sagte Broder: "Ich bin ja verrückt, aber ich bin nicht gaga, und ich weiß, dass meine Chancen minimal sind. Aber das schreckt mich nicht ab. Eine kleine Chance ist immer noch besser als gar keine. Wenn Sie nichts machen, erreichen Sie nichts. Und wenn Sie was versuchen, können Sie allenfalls scheitern." Die Reaktionen auf seinen Vorstoß seien größtenteils positiv. Bei ihm kämen "massenweise E-Mails" an. "Und ich denke manchmal auch, was habe ich falsch gemacht? Es sind zu 90 Prozent freundliche E-Mails. Das habe ich eigentlich im Laufe meiner Arbeit noch nicht erlebt."
Sie können das vollständige Gespräch mit Henryk M. Broder mindestens bis zum 22.03.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
Er habe sich in letzter Zeit mehrfach "wahnsinnig" über den Zentralrat der Juden geärgert, etwa darüber, dass Generalsekretär Stephan Kramer Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin nach seinen umstrittenen Äußerungen über Migranten in eine Reihe mit Hitler gestellt hat. "Und dann dachte ich, okay, statt mich ständig zu distanzieren, könnte ich versuchen, die Firma ein bisschen aufzumischen und es vielleicht besser zu machen. Ja, ich will nicht, dass in meinem Namen gesprochen wird und ich nicht mal die Möglichkeit habe zu widersprechen", betonte Broder.
In einen "Apparat" wie den Zentralrat der Juden gehöre mehr Transparenz, und die könne nur von außen kommen. Er selbst verknüpfe keine geschäftlichen Interessen mit seiner Kandidatur. Er habe sich eine Herausforderung gestellt und wolle nun "gucken, ob’s klappt", sagte Broder: "Ich bin ja verrückt, aber ich bin nicht gaga, und ich weiß, dass meine Chancen minimal sind. Aber das schreckt mich nicht ab. Eine kleine Chance ist immer noch besser als gar keine. Wenn Sie nichts machen, erreichen Sie nichts. Und wenn Sie was versuchen, können Sie allenfalls scheitern." Die Reaktionen auf seinen Vorstoß seien größtenteils positiv. Bei ihm kämen "massenweise E-Mails" an. "Und ich denke manchmal auch, was habe ich falsch gemacht? Es sind zu 90 Prozent freundliche E-Mails. Das habe ich eigentlich im Laufe meiner Arbeit noch nicht erlebt."
Sie können das vollständige Gespräch mit Henryk M. Broder mindestens bis zum 22.03.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.