Henkel fordert europäische Bankenaufsicht
Der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel hat angesichts der Finanzmarktkrise in den USA eine europäische Aufsichtsbehörde für die Bankinstitute gefordert. Nur durch eine bessere Regulierung und durch mehr Transparenz könne man ähnliche Krisen in Europa vermeiden, sagte Henkel, der auch als Berater der Bank of America tätig ist.
Marcus Pindur: Die Vorzeichen für die gestrige Haushaltsdebatte im Bundestag waren einigermaßen düster. Die globale Schockwelle nach der Pleite der viertgrößten US-Investmentbank Lehman Brothers ebbt kaum ab. Die USA erleben ihre bisher schwerste Finanzmarktkrise und die Folgen für die Weltwirtschaft sind noch nicht so richtig klar.
Finanzminister Steinbrück hielt allerdings gegen die Krisenszenarien der Opposition. Diese, so Steinbrück, "verbreiteten Sado-Maso-Tendenzen" seien ihm ein absolutes Rätsel. Das hielt er den "Schwarzmalern, Untergangspropheten und Krisenpredigern" entgegen.
Wir wollen jetzt mit Hans-Olaf Henkel sprechen, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, heute Unternehmensberater. Guten Morgen, Herr Henkel.
Hans-Olaf Henkel: Guten Morgen, Herr Pindur.
Pindur: Gestern Abend kam dann die Meldung, dass die amerikanische Regierung ganz gegen ihre marktwirtschaftlichen Instinkte den Versicherungskonzern AIG mit einem 85 Milliarden Dollar Kredit stützen will. Die Notenbanken schießen Milliarden an Liquidität in den Markt. Ist die Bankenkrise vielleicht doch eine Nummer größer, als der Bundesfinanzminister es gerne hätte?
Henkel: Sie ist sicher größer, als der Bundesfinanzminister und wohl auch die deutschen Bankenexperten noch vor wenigen Monaten vorausgesehen haben. Allerdings mit dem inzwischen verabschiedeten Paket, um dieser großen Versicherungsgesellschaft zu helfen, halte ich jetzt wirklich das Ende der Fahnenstange für erreicht.
Pindur: Also Sie glauben, dass da nicht mehr noch reingeschossen werden muss von Seiten auch der amerikanischen Regierung?
Henkel: Es kann sein, dass die eine oder andere Sparkasse, savings and loans banc in Amerika auch noch Pleite macht und unterstützt wird. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so weiter geht, denn die Bank of America hat jetzt das eine Bankhaus gekauft. Merrill Lynch ist damit gerettet. Pleite gemacht hat eigentlich von den ganz, ganz großen nur Lehman Brothers. Wer bleibt eigentlich noch übrig? Wenn man das mal so herum betrachtet, dann möchte ich doch schon sagen, da gebe ich dem Finanzminister Recht.
Vor allen Dingen sehe ich keine Gefahren für das deutsche Bankensystem. Man muss dem deutschen Sparer und Anleger immer wieder klar machen, dass die deutschen Banken ganz anders vernetzt sind. Die brauchen den Staat nicht, es sei denn, der Staat selbst hat Fehler gemacht, wie zum Beispiel bei den Landesbanken in Deutschland oder bei der IKB. Da ist die Situation wieder etwas anderes. In Deutschland haben, wenn Sie so wollen, nur die von den Politikern kontrollierten Banken diese Fehlinvestitionen begangen, aber in diesem Ausmaße keine deutsche Privatbank.
Pindur: Sie glauben also, dass das deutsche Bankensystem einigermaßen dagegen gefeit ist. Woran liegt das?
Henkel: Das liegt daran, dass wir wie gesagt, glaube ich, etwas konservativere Banken-Manager haben als in den Vereinigten Staaten. Ich muss noch mal darauf hinweisen, dass die Sächsische Landesbank, die Bayerische Landesbank, die IKB (kontrolliert durch die KFW) ähnlich gelagerte Fälle wie in den Vereinigten Staaten sind, nicht ganz so gigantisch. Aber auch dort musste ja der Staat eingreifen. Ich möchte aber noch mal daran erinnern: das waren staatliche Banken und hier ist das beste Rezept: verprivatisiert doch die restlichen staatlichen Banken, damit in Zukunft so etwas auch in Deutschland nicht mehr vorkommen kann.
Pindur: Da stellt sich aber auch dann gleich die Frage nach der Kontrolle. Wir haben es bei der IKB gesehen. Da wurden die riskanten Geschäfte einfach an eine Tochter in Irland ausgelagert und der Ruf ist auch aus der CDU jetzt laut geworden, dass man da vielleicht stärker regulieren müsste. Was sagen Sie dazu?
Henkel: Ich verstehe diesen Ruf langsam. Ich war eigentlich auch anfänglich dagegen, aber ich sehe hier doch zwei Dinge, die man irgendwie verändern muss. Die eine Sache ist die Macht der Rating-Agenturen. Die Aufsichtsräte waren teilweise auch überfordert, denn der Vorstand konnte ja immer sagen, dass das, was da in Irland angelegt wurde, mit Triple A geratet wurde. Das heißt, es hatte die höchste Bonitätsstufe, die es gab, und mit dieser Auskunft musste man sich als Aufsichtsratsmitglied dann auch zufrieden geben. Nun hat sich herausgestellt, dass hinter diesen Triple A gerateten Krediten oft auch nur heiße Luft war.
Also ich glaube, hier müsste man was ändern, und ich glaube, die amerikanische Regierung ist inzwischen auch so weit und die Rating-Agenturen selbst auch. Der alte Vorschlag, vielleicht auch mal eine europäische Rating-Agentur einzuführen, ich finde, dieser alte Vorschlag sollte auch mal wieder auf die Tagesordnung.
Das zweite ist: Dieses ganze System hat inzwischen etwas von einem Schneeballsystem an sich. Und ich glaube schon, dass hier Regulierung nötig ist. Wie gesagt, die Selbstreinigungskräfte des Marktes funktionieren hier nicht. Sonst würde der Staat ja nicht eingreifen müssen.
Pindur: Wie macht man das denn aber? Die Rating-Agenturen orientieren sich ja hauptsächlich am wirtschaftlichen Ertrag. Müsste man vielleicht andere Kriterien noch dazu setzen?
Henkel: Man braucht andere Kriterien. Rückwirkend ist man immer schlauer, aber man müsste sich wirklich fragen, wie ist es eigentlich möglich gewesen, dass diese verbrieften Immobilienkredite nach Europa mit einem Triple A Rating kamen. Man kann natürlich auch sagen, die verantwortlichen Bank-Manager vor allen Dingen der staatlichen Banken, Landesbanken hätten sich vielleicht besser informieren müssen. Aber wenn man als Aufsichtsratsmitglied informiert worden wäre, dass sich dahinter diese aufgeblasenen Kredite für den amerikanischen Immobilienmarkt verbergen, dann, glaube ich, wären die Fragen früher gestellt worden. Also ich glaube schon, dass die Rating-Agenturen selbst hier aufgefordert sind, viel, viel schärfer durchzugreifen.
Pindur: Das hieße aber auch, dass man Produkte, die da in der Finanzwelt auf den Markt kommen, vorher schon beurteilen müsste, wie zum Beispiel diese hoch komplizierten Finanzprodukte, die die Banker selber hinterher nicht mehr durchschaut haben, und das ist doch einigermaßen schwierig, das den Firmen vorzuschreiben.
Henkel: Das ist richtig. Ich komme nun aus der Industrie und mich hat das schon wirklich gewundert, dass so viele Banker so überrascht waren. Ich meine, das ist in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau völlig unvorstellbar, dass plötzlich alle Anbieter am Markt das gleiche Problem haben, riesige Abschreibungen machen müssen und vor der Pleite stehen. Hier ist in der Tat etwas geschehen, was nach meiner Meinung auch durch bessere Regulierung in der Zukunft verhindert werden muss. Bessere Transparenz und vielleicht darf man auch das Durchreichen von Krediten sozusagen über die Kontinente hinweg nicht mehr so einfach machen lassen.
Wir haben eine Bankenaufsichtsbehörde in Deutschland. Die funktioniert hervorragend. Vielleicht brauchen wir eine für Europa. Wir haben ja eine Kartellbehörde in Europa. Wir haben eine, wenn Sie so wollen, Monopolkommission für Europa. Vielleicht brauchen wir eine europäische Bankenaufsicht und vielleicht brauchen wir auch eine europäische Rating-Agentur, um hier ein bisschen gegenzuhalten.
Pindur: Zum Schluss noch die Frage mit der Bitte um kurze Antwort. Welche Auswirkungen könnte die zunehmende Kapitalknappheit für die Wirtschaft außerhalb der Finanzwelt denn haben?
Henkel: Ich glaube, auf Deutschland nicht so stark, denn an Geld mangelt es in der deutschen Wirtschaft zurzeit nicht. Worauf wir achten müssen: wir dürfen nicht die ganze Schuld jetzt für die konjunkturelle Misere, die sich in Deutschland abzeichnet, auf die Amerikaner schieben, so wie das Herr Steinbrück ja gestern schon gemacht hat. Das ist natürlich wohlfeil. Wir dürfen nicht vergessen, dass die deutsche Wirtschaft auch nach den derzeitigen Prognosen dieses und nächstes Jahr viel langsamer wachsen wird als die amerikanische. Insofern müssen wir aufpassen, dass wir unsere eigenen Hausaufgaben machen.
Ich finde, Steinbrück hat eine gute Chance verpasst, einen ausgeglichenen Haushalt bereits in den letzten Jahren hinzulegen, wo die Konjunktur noch lief. Uns jetzt zu versprechen, dass das im Jahre 2011 sein wird, das erinnert mich an das Versprechen von Herrn Eichel, der uns auch schon mal im Jahre 2001 versprochen hat, dass wir im Jahre 2006 einen ausgeglichenen Haushalt haben werden. Hier, glaube ich, ist ein bisschen mehr Ehrlichkeit angesagt.
Wir haben Hausarbeiten zu machen und die liegen in der Haushaltsdisziplin. Die liegen aber auch in der Bekämpfung der Inflation. Ganz aktuell hier die Forderungen der IG Metall; die passen nun wirklich nicht mehr in die konjunkturelle Landschaft in Deutschland.
Finanzminister Steinbrück hielt allerdings gegen die Krisenszenarien der Opposition. Diese, so Steinbrück, "verbreiteten Sado-Maso-Tendenzen" seien ihm ein absolutes Rätsel. Das hielt er den "Schwarzmalern, Untergangspropheten und Krisenpredigern" entgegen.
Wir wollen jetzt mit Hans-Olaf Henkel sprechen, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, heute Unternehmensberater. Guten Morgen, Herr Henkel.
Hans-Olaf Henkel: Guten Morgen, Herr Pindur.
Pindur: Gestern Abend kam dann die Meldung, dass die amerikanische Regierung ganz gegen ihre marktwirtschaftlichen Instinkte den Versicherungskonzern AIG mit einem 85 Milliarden Dollar Kredit stützen will. Die Notenbanken schießen Milliarden an Liquidität in den Markt. Ist die Bankenkrise vielleicht doch eine Nummer größer, als der Bundesfinanzminister es gerne hätte?
Henkel: Sie ist sicher größer, als der Bundesfinanzminister und wohl auch die deutschen Bankenexperten noch vor wenigen Monaten vorausgesehen haben. Allerdings mit dem inzwischen verabschiedeten Paket, um dieser großen Versicherungsgesellschaft zu helfen, halte ich jetzt wirklich das Ende der Fahnenstange für erreicht.
Pindur: Also Sie glauben, dass da nicht mehr noch reingeschossen werden muss von Seiten auch der amerikanischen Regierung?
Henkel: Es kann sein, dass die eine oder andere Sparkasse, savings and loans banc in Amerika auch noch Pleite macht und unterstützt wird. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so weiter geht, denn die Bank of America hat jetzt das eine Bankhaus gekauft. Merrill Lynch ist damit gerettet. Pleite gemacht hat eigentlich von den ganz, ganz großen nur Lehman Brothers. Wer bleibt eigentlich noch übrig? Wenn man das mal so herum betrachtet, dann möchte ich doch schon sagen, da gebe ich dem Finanzminister Recht.
Vor allen Dingen sehe ich keine Gefahren für das deutsche Bankensystem. Man muss dem deutschen Sparer und Anleger immer wieder klar machen, dass die deutschen Banken ganz anders vernetzt sind. Die brauchen den Staat nicht, es sei denn, der Staat selbst hat Fehler gemacht, wie zum Beispiel bei den Landesbanken in Deutschland oder bei der IKB. Da ist die Situation wieder etwas anderes. In Deutschland haben, wenn Sie so wollen, nur die von den Politikern kontrollierten Banken diese Fehlinvestitionen begangen, aber in diesem Ausmaße keine deutsche Privatbank.
Pindur: Sie glauben also, dass das deutsche Bankensystem einigermaßen dagegen gefeit ist. Woran liegt das?
Henkel: Das liegt daran, dass wir wie gesagt, glaube ich, etwas konservativere Banken-Manager haben als in den Vereinigten Staaten. Ich muss noch mal darauf hinweisen, dass die Sächsische Landesbank, die Bayerische Landesbank, die IKB (kontrolliert durch die KFW) ähnlich gelagerte Fälle wie in den Vereinigten Staaten sind, nicht ganz so gigantisch. Aber auch dort musste ja der Staat eingreifen. Ich möchte aber noch mal daran erinnern: das waren staatliche Banken und hier ist das beste Rezept: verprivatisiert doch die restlichen staatlichen Banken, damit in Zukunft so etwas auch in Deutschland nicht mehr vorkommen kann.
Pindur: Da stellt sich aber auch dann gleich die Frage nach der Kontrolle. Wir haben es bei der IKB gesehen. Da wurden die riskanten Geschäfte einfach an eine Tochter in Irland ausgelagert und der Ruf ist auch aus der CDU jetzt laut geworden, dass man da vielleicht stärker regulieren müsste. Was sagen Sie dazu?
Henkel: Ich verstehe diesen Ruf langsam. Ich war eigentlich auch anfänglich dagegen, aber ich sehe hier doch zwei Dinge, die man irgendwie verändern muss. Die eine Sache ist die Macht der Rating-Agenturen. Die Aufsichtsräte waren teilweise auch überfordert, denn der Vorstand konnte ja immer sagen, dass das, was da in Irland angelegt wurde, mit Triple A geratet wurde. Das heißt, es hatte die höchste Bonitätsstufe, die es gab, und mit dieser Auskunft musste man sich als Aufsichtsratsmitglied dann auch zufrieden geben. Nun hat sich herausgestellt, dass hinter diesen Triple A gerateten Krediten oft auch nur heiße Luft war.
Also ich glaube, hier müsste man was ändern, und ich glaube, die amerikanische Regierung ist inzwischen auch so weit und die Rating-Agenturen selbst auch. Der alte Vorschlag, vielleicht auch mal eine europäische Rating-Agentur einzuführen, ich finde, dieser alte Vorschlag sollte auch mal wieder auf die Tagesordnung.
Das zweite ist: Dieses ganze System hat inzwischen etwas von einem Schneeballsystem an sich. Und ich glaube schon, dass hier Regulierung nötig ist. Wie gesagt, die Selbstreinigungskräfte des Marktes funktionieren hier nicht. Sonst würde der Staat ja nicht eingreifen müssen.
Pindur: Wie macht man das denn aber? Die Rating-Agenturen orientieren sich ja hauptsächlich am wirtschaftlichen Ertrag. Müsste man vielleicht andere Kriterien noch dazu setzen?
Henkel: Man braucht andere Kriterien. Rückwirkend ist man immer schlauer, aber man müsste sich wirklich fragen, wie ist es eigentlich möglich gewesen, dass diese verbrieften Immobilienkredite nach Europa mit einem Triple A Rating kamen. Man kann natürlich auch sagen, die verantwortlichen Bank-Manager vor allen Dingen der staatlichen Banken, Landesbanken hätten sich vielleicht besser informieren müssen. Aber wenn man als Aufsichtsratsmitglied informiert worden wäre, dass sich dahinter diese aufgeblasenen Kredite für den amerikanischen Immobilienmarkt verbergen, dann, glaube ich, wären die Fragen früher gestellt worden. Also ich glaube schon, dass die Rating-Agenturen selbst hier aufgefordert sind, viel, viel schärfer durchzugreifen.
Pindur: Das hieße aber auch, dass man Produkte, die da in der Finanzwelt auf den Markt kommen, vorher schon beurteilen müsste, wie zum Beispiel diese hoch komplizierten Finanzprodukte, die die Banker selber hinterher nicht mehr durchschaut haben, und das ist doch einigermaßen schwierig, das den Firmen vorzuschreiben.
Henkel: Das ist richtig. Ich komme nun aus der Industrie und mich hat das schon wirklich gewundert, dass so viele Banker so überrascht waren. Ich meine, das ist in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau völlig unvorstellbar, dass plötzlich alle Anbieter am Markt das gleiche Problem haben, riesige Abschreibungen machen müssen und vor der Pleite stehen. Hier ist in der Tat etwas geschehen, was nach meiner Meinung auch durch bessere Regulierung in der Zukunft verhindert werden muss. Bessere Transparenz und vielleicht darf man auch das Durchreichen von Krediten sozusagen über die Kontinente hinweg nicht mehr so einfach machen lassen.
Wir haben eine Bankenaufsichtsbehörde in Deutschland. Die funktioniert hervorragend. Vielleicht brauchen wir eine für Europa. Wir haben ja eine Kartellbehörde in Europa. Wir haben eine, wenn Sie so wollen, Monopolkommission für Europa. Vielleicht brauchen wir eine europäische Bankenaufsicht und vielleicht brauchen wir auch eine europäische Rating-Agentur, um hier ein bisschen gegenzuhalten.
Pindur: Zum Schluss noch die Frage mit der Bitte um kurze Antwort. Welche Auswirkungen könnte die zunehmende Kapitalknappheit für die Wirtschaft außerhalb der Finanzwelt denn haben?
Henkel: Ich glaube, auf Deutschland nicht so stark, denn an Geld mangelt es in der deutschen Wirtschaft zurzeit nicht. Worauf wir achten müssen: wir dürfen nicht die ganze Schuld jetzt für die konjunkturelle Misere, die sich in Deutschland abzeichnet, auf die Amerikaner schieben, so wie das Herr Steinbrück ja gestern schon gemacht hat. Das ist natürlich wohlfeil. Wir dürfen nicht vergessen, dass die deutsche Wirtschaft auch nach den derzeitigen Prognosen dieses und nächstes Jahr viel langsamer wachsen wird als die amerikanische. Insofern müssen wir aufpassen, dass wir unsere eigenen Hausaufgaben machen.
Ich finde, Steinbrück hat eine gute Chance verpasst, einen ausgeglichenen Haushalt bereits in den letzten Jahren hinzulegen, wo die Konjunktur noch lief. Uns jetzt zu versprechen, dass das im Jahre 2011 sein wird, das erinnert mich an das Versprechen von Herrn Eichel, der uns auch schon mal im Jahre 2001 versprochen hat, dass wir im Jahre 2006 einen ausgeglichenen Haushalt haben werden. Hier, glaube ich, ist ein bisschen mehr Ehrlichkeit angesagt.
Wir haben Hausarbeiten zu machen und die liegen in der Haushaltsdisziplin. Die liegen aber auch in der Bekämpfung der Inflation. Ganz aktuell hier die Forderungen der IG Metall; die passen nun wirklich nicht mehr in die konjunkturelle Landschaft in Deutschland.